Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat dafür plädiert, die Zuwanderungsdebatte „mit kühler Vernunft“ zu führen. „Zuwanderung war nie einfach“, sagte er bei einem Festakt in Berlin anlässlich des 50-jährigen Jubiläums der Interkulturellen Woche, einer bundesweiten Initiative gegen Rassismus und für Vielfalt. „Aber sie ist eben auch nicht nur eine Problemgeschichte. Sie ist immer wieder auch ein wichtiger Teil der Erfolgsgeschichte unseres Landes.“
Aus seiner Sicht werde in der Diskussion um Zuwanderer beides gebraucht: „Ehrliche Haltung, die sagt, was wir schaffen müssen und schaffen können. Und ein neuer Konsens darüber, dass wir heute ein Land der vielen Herkünfte, Religionen, Kulturen sind und bleiben. Und dass Deutschsein heute gleichberechtigt eben auch Einwanderungsbiographien mitbringt.“
Ein Viertel der Menschen in Deutschland hat ausländische Wurzeln
Das Staatsoberhaupt verwies darauf, dass etwa 21 Millionen Menschen in Deutschland entweder selbst eingewandert seien oder ihre Eltern - also ein Viertel der Bevölkerung. „Wir sind mehr als ein Land mit Menschen mit Migrationshintergrund.“ Deutschland sei ein „Land mit Migrationshintergrund“. Und weiter: „Deutschland ohne Einwanderung wäre ganz ohne Zweifel ein ärmeres Land.“
Steinmeier nahm auch Zuwanderer selbst in die Pflicht. „Ich finde, jeder Mensch, der sich für Deutschland entscheidet, muss sich zum Bleiben entscheiden, gegen Antisemitismus, gegen Rassismus, gegen Homophobie“, sagte er. „Es ist die berechtigte Erwartung einer liberalen Demokratie, die wir sind und die wir bleiben wollen.“
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Interkulturelle Woche steht für Vielfalt
Seit 50 Jahren wird die Interkulturelle Woche jedes Jahr mit Tausenden Veranstaltungen in Hunderten deutschen Städten organisiert, um viele gesellschaftliche Gruppen zusammenzubringen. Es handelt sich um eine Initiative der Kirchen. Mitgetragen wird sie von Kommunen, Vereinen, Wohlfahrtsverbänden, Gewerkschaften, Bildungsträgern und Migrantenorganisationen. In diesem Jahr findet sie vom 21. bis 28. September statt.
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