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Britische Royals: „Finale Demütigung“ für Andrew im Epstein-Skandal

2025-11-01
In gesellschaft Vom admin

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Schon in den frühen Morgenstunden versammelten sich die ersten Fotografen an einem Zugangstor zum weitläufigen Windsor Great Park. Nach der „finalen Demütigung“ („The Sun“) wartete das Vereinigte Königreich auf ein erstes Bild des vom Prinzen zum normalen Bürger degradierten Andrew. Wegen seiner Verwicklung in den Skandal um Sexualstraftäter Jeffrey Epstein verliert der Bruder von König Charles III. alle Titel und Ehren.

Am Vormittag wurde der 65-Jährige aus dem „Roll of the Peerage“, dem Verzeichnis aller Adelstitel gestrichen, wie der Palast mitteilte. Der von Charles angeordnete Auszug aus dem luxuriösen Anwesen Royal Lodge auf dem Windsor-Gelände soll alsbald erfolgen. Es ist der Versuch, einen Schlussstrich zu ziehen unter einen der größten Skandale in der modernen Geschichte des Königshauses.

Die Regierung unterstütze die Entscheidung des Königs ausdrücklich und schließe sich der Erklärung des Palastes an, „dass unsere Gedanken und unser tiefstes Mitgefühl bei den Opfern und Überlebenden jeglicher Form von Missbrauch waren und bleiben werden“, sagte ein Sprecher von Premierminister Keir Starmer. 

Handelsminister Chris Bryant sagte in der BBC, er denke, „die große Mehrheit der Menschen in diesem Land“ halte die Entscheidung für richtig.

Nur noch Andrew Mountbatten Windsor

„Es besteht kein Zweifel, dass die Vorwürfe gegen Andrew der Monarchie enorm geschadet haben“, sagte der Verfassungsexperte Craig Prescott von der Royal Holloway University of London der Deutschen Presse-Agentur in London. „Dies war die erste bedeutende Krise in der Regierungszeit des Königs, und sie drohte, die Arbeit des Königs und des restlichen Königshauses zu überschatten.“ 

Jetzt könne der Fokus aber wieder auf das eigentliche Wirken der Royals zurückkehren, sagte Prescott. Der Sender Sky schrieb von einer „ultimativen Sanktion“ des Palasts. In Anspielung auf den 2016 gestorbenen US-Popstar Prince, der sich auch „The Artist Formerly Known As Prince“ (in etwa: "Der Künstler, der als Prince bekannt war") nannte, schrieb „The Sun“ auf ihrer Titelseite: „The Andrew Formerly Known As Prince“.

Andrew heißt jetzt nur noch Andrew Mountbatten Windsor. Er verliert die Titel als Prinz, Herzog von York, Earl of Inverness und Baron Killyleagh sowie die Ansprache als „Seine Königliche Hoheit“. Und auch die Beziehung zu seinem Bruder, König Charles, wird sich so schnell nicht erholen. „Es ist schwer vorstellbar, dass sich das Verhältnis des Königs zu seinem Bruder jemals wieder normalisieren wird“, sagte Prescott.

Was ihm derzeit noch bleibt, ist sein Platz in der Thronfolge. Andrew bleibt weiter die Nummer acht. Doch nur wenige Stunden nach der drastischen Ankündigung des Königs drängt sich in Großbritannien die Frage auf, ob ihm auch dieser letzte royale Rest weggenommen werden kann. 

„Andrew könnte aus der Thronfolge entfernt werden, aber dafür braucht es ein Gesetz des Parlaments“, sagte Verfassungsexperte Prescott. Erforderlich wäre gemäß dem Statut von Westminster von 1931 auch die Zustimmung aller weiteren 14 Länder, deren Oberhaupt der König sei. „Da Andrew an achter Stelle der Thronfolge steht, ist dies wahrscheinlich kein Thema“, sagte Prescott. Die Liste der Thronfolge sei lang, und man finde dort viele Menschen, die ebenso keinen Titel oder eine Adelsanrede hätten.

Andrew und das Epstein-Opfer

Auslöser des Bebens war insbesondere die Veröffentlichung der Memoiren von Epstein-Opfer Virginia Giuffre, die weitere schockierende Details zum Missbrauch Dutzender Frauen und Mädchen ans Tageslicht gebracht hatten. Andrew wird vorgeworfen, Giuffre als Minderjährige zum Sex gezwungen zu haben. Er bestreitet die Vorwürfe.

Giuffre, die sich im April dieses Jahres im Alter von 41 Jahren das Leben nahm, habe „mit ihrer Wahrheit und ihrem außergewöhnlichen Mut einen britischen Prinzen zu Fall gebracht“, teilten die Hinterbliebenen in einer Erklärung mit. Dennoch werde die Familie ihren Kampf fortsetzen - und nicht ruhen, bis alle zur Rechenschaft gezogen worden seien, „die mit Jeffrey Epstein und (seiner Komplizin) Ghislaine Maxwell in Verbindung stehen“.

Welche (rechtlichen) Konsequenzen für Andrew noch folgen, bleibt ohnehin eine der großen Fragen. Ein Strafverfahren gegen Andrew gab es bislang nicht, eine Zivilklage Giuffres endete in einem wohl millionenschweren Vergleich. Die Briten beschäftigen sich zudem mit der Frage, wie das Leben des Ex-Prinzen finanziert wird.

Die „Times“ hatte zuletzt berichtet, dass Andrew für die Royal Lodge praktisch keine Miete zahlte, sondern nur den symbolischen Betrag eines „Pfefferkorns“. Er werde in eine andere Privatunterkunft ziehen, heißt es in der Stellungnahme des Palasts. Andrew wird künftig in einem Haus auf dem privaten Landsitz Sandringham in der englischen Grafschaft Norfolk wohnen. Die Kosten dafür trägt der König.

Ist der Skandal für das Königshaus nun ausgestanden?

Zwar wird in der Erklärung des Palasts erwähnt, dass Andrew „die gegen ihn erhobenen Vorwürfe weiterhin bestreitet“. Allerdings lassen sich die Schlussworte auch so lesen, dass es dem Ex-Prinzen aus Sicht der königlichen Familie an Schuldbewusstsein mangelte. „Ihre Majestäten möchten klarstellen, dass ihre Gedanken und ihr tiefstes Mitgefühl den Opfern und Überlebenden jeglicher Form von Missbrauch gelten und auch weiterhin gelten werden“, heißt es in der Stellungnahme.

Der Autor und Royal-Schreck Andrew Lownie rechnet fest mit weiteren Turbulenzen. Der Palast ergreife zwar endlich „entschiedene Maßnahmen“, werde aber „die Unruhe in der Öffentlichkeit nicht vollständig besänftigen“ können, sagte Lownie der BBC. Für Andrew sei das Ganze ohne Frage eine „große Demütigung“, sagte der Autor, der erst kürzlich ein Buch mit dem Titel „Entitled - The Rise and Fall of the House of York“ (etwa: Privilegiert - Der Aufstieg und Fall des Hauses York) veröffentlicht hatte.

Was geschieht mit „Fergie“ und den Töchtern?

Die letzten Reste des königlichen Lebens sind für Andrew dahin - aber was wird aus seiner Familie? Als er seinen Titel als Herzog von York aufgab, verlor auch Ex-Frau „Fergie“ ihren Titel als Herzogin. Sarah Ferguson trägt seither nur noch ihren Mädchennamen - und muss nun ebenfalls ausziehen.

Hinsichtlich ihrer Wohnsituation wird die 66-Jährige nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur ihre eigenen Vorkehrungen treffen, während die beiden Töchter Beatrice (37) und Eugenie (35) weiterhin als Prinzessinnen firmieren. Britische Medien sind sich sicher: Der Status der beiden Queen-Enkelinnen dürfte bei den Verhandlungen um seine Zukunft ein wichtiger Punkt für Andrew gewesen sein, denn so behält er zumindest noch die Zehenspitze im Königshaus.

© dpa-infocom, dpa:251031-930-231941/3

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