Nach dem heftigen Sturm in Berlin am Montagabend mit einem Todesopfer und mehreren Verletzten hat sich die Lage weitgehend normalisiert. Dennoch warnt die Senatsverwaltung für Umwelt weiterhin vor dem Betreten der Berliner Wälder.
Zum Betriebsbeginn am Dienstag konnten die restlichen Strecken der S-Bahn wie geplant freigegeben werden, teilte eine Sprecherin der Deutschen Bahn mit. Inzwischen fahren die S-Bahnen laut Fahrplanauskunft wieder weitgehend normal, nachdem es zunächst auch am Dienstag noch zu Verspätungen und Ausfällen auf den Linien S1, S2, S25, S26, S3, S45, S46, S5, S7, S75, S8 und S9 gekommen war.

Der schnellste Berlin-Überblick von Montag bis Samstag.
Wegen des Unwetters war der Zugverkehr am Montagabend im gesamten S-Bahn-Netz eingestellt worden. Auch die vom Regional- und Fernverkehr genutzte Strecke Berlin-Hamburg war stundenlang gesperrt gewesen. Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) hatten wegen gesperrter oder blockierter Straßen ebenfalls Probleme bei Bus und Straßenbahn.
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Durch die Berliner Wälder zu gehen und zu radeln, kann weiterhin gefährlich sein. Äste könnten herabstürzen oder geschädigte Bäume umfallen, teilte die Senatsverwaltung für Umwelt am Dienstag mit. Die Aufräum- und Sicherungsarbeiten der vier Berliner Forstämter liefen. Empfohlen werde, die Hauptwege zu nutzen und auf Kopfhörer zu verzichten.
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Auf den Waldwegen wird es den Angaben zufolge noch einige Tage zu Behinderungen kommen. Durch das Sturm-Tief „Ziros“ seien am Montagabend viele Bäume entwurzelt worden oder umgeknickt.
Betroffen seien Nadel- und Laubbäume wie Eichen, Buchen und Birken. Letztere hätten durch ihre volle Belaubung eine große Angriffsfläche für den Sturm geboten. Durch die vielen Dürrejahre haben zudem viele Bäume eine geringere Standfestigkeit, wie es hieß.
Der Friedhof in Berlin-Mahlsdorf und der Schlosspark Biesdorf wurden aus Sicherheitsgründen vorerst geschlossen. Durch herausgebrochene Kronenteile und abgebrochene Äste bestehe eine erhöhte Gefahr, hieß es vom Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf. Daher bleibt er aus Gründen der Sicherheit vorerst geschlossen.
Nach Angaben der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten wurden in Berlin im Schlossgarten Charlottenburg der Verlust von zwei Bäumen erfasst. Auf der Pfaueninsel sei ein Baum umgestürzt, hieß es.
Die Berliner Straßen waren voller Laub und kleinerer Äste. Auch ganze Bäume waren umgestürzt und es gab leichte Überschwemmungen. Die Stadt sei vom Unwetter flächendeckend betroffen, schilderte ein Sprecher der Berliner Feuerwehr, die über Stunden um Einsatz war. Demnach gab es rund 600 wetterbedingte Einsätze.
Unwetter in Berlin: Frau in Spandau kommt ums Leben
Bei dem heftigen Unwetter kam eine Frau in Hakenfelde in Spandau durch einen herabstürzenden Baum ums Leben. Wie die Polizei am Dienstag mitteilte, war gegen 17 Uhr ein Baum in der Schönwalder Allee entwurzelt und auf das Auto der 55-Jährigen gestürzt.
Mehrere Menschen wurden zudem teils lebensbedrohlich verletzt. Auf der Clayallee in Dahlem wurde eine Radfahrerin gegen 17.30 Uhr von einem umstürzenden Baum getroffen und lebensbedrohlich verletzt, sagte ein Sprecher der Feuerwehr. Die 59-Jährige kam nach Polizeiangaben ins Krankenhaus.
In die Straße An der Kappe in Spandau alarmierte ein Anwohner gegen 17.15 Uhr die Einsatzkräfte, weil eine Frau von einem herabstürzenden Ast getroffen wurde. Die 30-Jährige lag unter dem Ast auf dem Gehweg. Sie wurde nach Polizeiangaben mit lebensbedrohlichen Verletzungen in einem Rettungswagen in ein Krankenhaus gebracht und dort notoperiert.
Zudem wurde ein Spaziergänger im Tegeler Forst durch herabstürzende Äste lebensgefährlich verletzt. Die Person wurde mit dem Rettungshubschrauber Christoph 100 ins Krankenhaus gebracht.
Bis 20.30 Uhr habe es mehr als 500 Alarmierungen gegeben, teilte die Feuerwehr mit. „Das konnte nicht alles gleichzeitig abgearbeitet werden. Deswegen wurden die Freiwilligen Feuerwehren in den Dienst gerufen“, sagte ein Feuerwehrsprecher. Ein solches Einsatzgeschehen sei „außergewöhnlich“.
Die Feuerwehr sei gewarnt gewesen, hieß es weiter. Der Deutsche Wetterdienst hatte vor starken Gewittern und orkanartigen Böen in großen Teilen Ostdeutschlands gewarnt. Die Einsatzbereitschaft der Freiwilligen Feuerwehren sei deshalb bereits frühzeitig am Montag abgefragt worden.
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Berliner S-Bahn fuhr lange nur eingeschränkt
Um 17.25 Uhr war der gesamte S-Bahnverkehr eingestellt worden. Grund waren laut S-Bahn eingestürzte Bäume. „Bitte nutzen Sie zur Umfahrung alternative Verkehrsmittel“, schrieb die S-Bahn auf der Plattform X. Betroffen waren demnach alle 16 S-Bahnlinien in Berlin.
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Am Abend war die Deutsche Bahn einer Sprecherin zufolge mit schwerem Gerät im Einsatz gewesen, um die Strecken schnellstmöglich wieder freizubekommen. Bäume wurden aus den Gleisbereichen beseitigt, Schäden repariert.
Strecke Berlin-Hamburg wieder frei
Zudem war am Montagabend auch die wichtige Bahnstrecke zwischen Berlin und Hamburg gesperrt worden. Grund sei auch hier ein umgestürzter Baum gewesen, teilte die Deutsche Bahn mit. Gegen 20 Uhr wurde die Strecke wieder freigegeben.
Auch in einem ICE von Stuttgart nach Berlin gab es einem Tagesspiegel-Redakteur zufolge witterungsbedingte Probleme. Mit dem ICE 1218 war die Fahrt nach Berlin demnach stundenlang nicht möglich. Statt wie geplant um 18.32 Uhr erreichte der Zug den Hauptbahnhof erst um 23.19 Uhr.
Auch die Buslinien der BVG fuhren im gesamten Stadtgebiet Berlins verkürzt oder eingeschränkt. Das teilte die Verkehrsinformationszentrale (VIZ) auf Bluesky mit. Demnach waren auch viele Straßen in Berlin und im Umland etwa aufgrund von Unfällen gesperrt oder eingeschränkt. Am Dienstagmorgen lief der Verkehr auf den Stadtautobahnen und den Hauptnetzstraßen laut VIZ relativ ruhig an.
Zahlreiche Bäume umgestürzt
In mehreren Bezirken stürzten Bäume um, etwa in Prenzlauer Berg.

© Robert Ide
Auf der Marzahner Chaussee stürzte laut Feuerwehrangaben ein Baum auf ein Einfamilienhaus. Dieser sei mit Mitteln des Technischen Dienstes, unter Verwendung des Feuerwehrkrans, abgetragen worden.
Auch in Zehlendorf stürzte ein Baum um – direkt auf ein parkendes Auto.

© Boris Buchholz

© Boris Buchholz
Ebenso lag in Friedrichshain an der Petersburger Straße ein Baum mitten auf der Straße.
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Im Süden Berlins stürzte ein Baum auf den Radweg am Teltowkanal.

© Saara von Alten
Auch in der Kienhorststraße in Reinickendorf musste die Feuerwehr einen umgestürzten Baum mit einem Feuerwehrkran sichern und abtragen.
In der Dirschauer Straße in Friedrichshain sicherten Höhenretter der Feuerwehr eine Solarthermieanlage vor dem Absturz. Im Michelstadter Weg in Hakenfelde wurden ebenfalls gelöste Solarpanele gesichert.
Wetter entspannt sich – weiterhin Windböen
Am Dienstag bleibt es in Berlin und Brandenburg weiter windig - orkanartig soll es laut dem Deutschen Wetterdienst (DWD) aber nicht mehr werden. Die Windböen sollen Geschwindigkeiten von bis zu 60 Kilometern pro Stunde erreichen. Am Himmel bleibt es weiterhin wolkig. Regen soll es nur vereinzelt geben. Dafür bleibt es warm: Die Meteorologen des DWD gehen von Höchsttemperaturen zwischen 20 und 25 Grad aus. In der Nacht zu Mittwoch sinken die Werte auf etwa 16 Grad ab. (Tsp, dpa)