Sunday, Dec 14, 2025
  • sport
  • politik
  • wirtschaft
  • gesellschaft
  • leben
  • experts
  • sport
  • politik
  • wirtschaft
  • gesellschaft
  • leben
  • experts
Startseite wirtschaft Rüstungsindustrie: Deut...

Rüstungsindustrie: Deutschlands größte Marinewerft TKMS wird eigenständig

2025-08-09
In wirtschaft Vom admin

ÄHNLICHE ARTIKEL

„Das war ein Stich ins Herz“: In der Dokumentation „Der Anschlag“ kommen Angehörige der Terroropfer vom Breitscheidplatz zu Wort

Berlins Vergesslichkeiten: Wo bleibt eigentlich das „Archäologische Fenster“ am Roten Rathaus?

Deutschlands größter Marineschiffbauer TKMS wird selbstständig und geht an die Börse. Die Aktionäre der Konzernmutter Thyssenkrupp haben bei einer außerordentlichen Hauptversammlung die Abspaltung der Sparte Thyssenkrupp Marine Systems (TKMS) beschlossen.

Mit der Ausgründung soll die Sparte laut Thyssenkrupp-Chef Miguel López eine größere unternehmerische Freiheit bekommen, um besser wachsen zu können. López geht davon aus, dass das neue Unternehmen TKMS AG & Co. KGaA Mitte Oktober ins Handelsregister eingetragen wird. Eine Börsennotierung soll unmittelbar im Anschluss erfolgen.

Thyssenkrupp behält 51 Prozent der Anteile an TKMS

Das Unternehmen gehört weiterhin zum Thyssenkrupp-Konzern: Die Thyssenkrupp AG behält über eine neue Holding-Gesellschaft eine Mehrheit von 51 Prozent. Die übrigen 49 Prozent der TKMS-Aktien werden an die Thyssenkrupp-Aktionäre übertragen - im Verhältnis ihrer Beteiligung. Sie werden damit zu unmittelbaren Anteilseignern von TKMS.

Die Firma ist nach eigenen Angaben Weltmarktführer für nicht-nuklear betriebene U-Boote, baut aber auch Fregatten und Korvetten. Das Unternehmen beschäftigt rund 8.300 Menschen. Werftstandorte sind Kiel, Wismar und Itajaí, Brasilien. Weitere Standorte betreibt TKMS unter anderem in Hamburg, Bremen und Emden. Vorstandschef ist der frühere Thyssenkrupp-Arbeitsdirektor Oliver Burkhard.

„Wir geben dem Unternehmen die unternehmerische Freiheit, um schneller zu handeln, gezielter zu investieren und seine führende Position weiter auszubauen“, sagte López bei der Hauptversammlung. Die Eigenständigkeit bedeute mehr Handlungsspielraum. Er verwies auf volle Auftragsbücher und zahlreiche U-Boot-Aufträge aus Deutschland, Norwegen und Israel seit 2021. „Und erst kürzlich hat Singapur erneut bei TKMS bestellt – zwei weitere U-Boote für den indopazifischen Raum“, so López weiter.

TKMS-Auftragsbestand liegt bei über 18 Milliarden Euro

Auch in der zivilen Forschung sei das Unternehmen gefragt: „Der Bau des neuen deutschen Forschungsschiffs „Polarstern 2“ für Einsätze unter extremen Klima- und Wetterbedingungen wurde an uns vergeben – mit einem Auftragsvolumen von rund 1,2 Milliarden Euro.“ Insgesamt sei der Auftragsbestand seit Ende September um mehr als 50 Prozent gewachsen auf zurzeit mehr als 18 Milliarden Euro.

Mit der Verselbstständigung bekomme TKMS direkten Zugang zum Kapitalmarkt und könne Investitionen in neue Technologien und Märkte aus eigener Kraft vorantreiben, sagte der Thyssenkrupp-Chef. Zudem mache die Börsennotierung den Wert des Unternehmens nach außen sichtbar.

In der Vergangenheit war auch über einen Einstieg des Bundes bei TKMS gesprochen worden. Geplant ist jetzt eine Sicherheitsvereinbarung, in der der Bund besondere Informations- und Konsultationsrechte bei sogenannten sensitiven Aktivitäten erhält. In einem Eckpunktepapier haben sich Thyssenkrupp und die Bundesregierung bereits auf Zustimmungs- und Vorkaufsrechte für den Bund geeinigt. Auch soll der Bund das Recht erhalten, ein Mitglied für den neuen zehnköpfigen TKMS-Aufsichtsrat vorzuschlagen.

Einstieg des Bundes weiterhin möglich

Ein Beteiligungserwerb der Bundesrepublik Deutschland sei nicht Bestandteil des Papiers, sagte der TKMS-Aufsichtsratsvorsitzende Volkmar Dinstuhl. „Die ThyssenKrupp AG steht jedoch bereit, hierzu bei Interesse in einen vertiefenden Dialog einzutreten.“ Die Sicherheitsvereinbarung soll bis spätestens Ende September abgeschlossen werden.

Aktionäre äußerten sich in der Hauptversammlung überwiegend positiv zu der Abspaltung. „Eine klare Fokussierung auf das jeweilige Geschäft kann zu einer besseren Unternehmensführung und damit eben auch zu besseren Entscheidungen führen“, sagte Marc Tüngler von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW). Die Attraktivität für Investoren steige, „da klar abgegrenzte Geschäftsmodelle nicht den Malus eines Konglomerats haben“.

Aktionärsvertreter: Konzernmutter bleibt Schattenkapitän auf Brücke

Hendrik Schmidt von der Fondsgesellschaft DWS kritisierte die geplante Führungsstruktur mit einem mehrheitlich von der Konzernmutter besetzten Aufsichtsrat, in dem sechs von zehn Mitgliedern von Thyssenkrupp bestimmt werden. „Die versprochene Eigenständigkeit bleibt damit vorerst eine Fahrt unter Aufsicht, mit der Konzernmutter als Schattenkapitän auf der Brücke“, sagte er. Der Finanzexperte forderte, dass zur Wahrung der Interessen von Minderheitsaktionären das Aufsichtsgremium mehrheitlich unabhängig besetzt werden solle. 

Welche Personen in den Aufsichtsrat sollen, steht laut Dinstuhl noch nicht fest. Die größte Einzelaktionärin der Thyssenkrupp AG, die Krupp-Stiftung mit einem Anteil von 21 Prozent, solle einen Sitz bekommen.

Die Verselbstständigung der Marinesparte ist Bestandteil eines für die kommenden Jahre geplanten Konzernumbaus bei Thyssenkrupp. Dabei sollen auch die anderen vier Sparten eigenständig aufgestellt und für die Beteiligung Dritter geöffnet werden.

4. Absatz: In einer früheren Version des Artikels wurde die Anzahl der Beschäftigten mit 8.200 angegeben. Richtig ist 8.300. TKMS betreibt außerdem noch einen Werftstandort in Brasilien.

© dpa-infocom, dpa:250808-930-887798/4

Das ist eine Nachricht direkt aus dem dpa-Newskanal.

auf Facebook teilen auf Twitter teilen per WhatsApp teilen auf Pocket teilen

ÄHNLICHE ARTIKEL

Nach Wasserschaden in Ägyptologie-Bibliothek: Louvre-Personal will wegen nächster Museumspanne streiken

Nach Wasserschaden in Ägyptologie-Bibliothek: Louvre-Personal will wegen nächster Museumspanne streiken

2025-12-09

Nach Bekanntwerden des jüngsten Wasserschadens im Pariser Louvre, bei dem mehrere hundert Dokumente ...

Leipziger Buchpreis für Miljenko Jergović: Wenn die Glücksunterhosen nicht mehr passen

Leipziger Buchpreis für Miljenko Jergović: Wenn die Glücksunterhosen nicht mehr passen

2025-12-09

Es wirkt immer ein bisschen dürr und sich an eine unbedingte Aktualität anbiedernd, im Fall eines Li...

Radiohead in Berlin: Regen, Terror und das Bedürfnis, endlich mal in Ruhe gelassen zu werden

Radiohead in Berlin: Regen, Terror und das Bedürfnis, endlich mal in Ruhe gelassen zu werden

2025-12-09

Man könnte auf den Gedanken kommen, dass ganz Berlin, naja, sagen wir: das ganz popkulturelle Berlin...

Bieterstreit mit Netflix: Paramount bietet 108 Milliarden Dollar für Warner Bros

Bieterstreit mit Netflix: Paramount bietet 108 Milliarden Dollar für Warner Bros

2025-12-09

Der Medienkonzern Paramount will den Hollywood-Rivalen Warner Brothers nicht kampflos Netflix überla...

Nachruf in Bildern: Wie der Fotograf Martin Parr die Skurrilität des Alltags einfing

Nachruf in Bildern: Wie der Fotograf Martin Parr die Skurrilität des Alltags einfing

2025-12-09

Die Bilder, die den englischen Fotografen Martin Parr berühmt gemacht haben, sind Aufnahmen seiner L...

Nächster Beitrag
Künstliche Intelligenz: OpenAI-Chef: Sich nicht alles von KI diktieren lassen

Künstliche Intelligenz: OpenAI-Chef: Sich nicht alles von KI diktieren lassen

EMPFOHLEN

Außenhandel: Chinas Exporte nach überraschendem Minus deutlich gestiegen

Außenhandel: Chinas Exporte nach überraschendem Minus deutlich gestiegen

2025-12-09
Stromproduktion in Deutschland: Rekordwerte für Strom aus Wind und Sonne

Stromproduktion in Deutschland: Rekordwerte für Strom aus Wind und Sonne

2025-12-09

MEISTGESEHEN

  • Weihnachtsbäckerei: Selbstgemachte Lebkuchen teurer - Butterplätzchen günstiger

    Weihnachtsbäckerei: Selbstgemachte Lebkuchen teurer - Butterplätzchen günstiger

  • Elektromobilität: VDA erwartet 2026 rund 693.000 neue E-Autos

  • Konjunkturelle Dauerkrise: Keine Trendwende bei Firmenpleiten in Deutschland in Sicht

  • Rüstungsindustrie: Rolls-Royce liefert mehr als 300 Motoren für Leopard-Panzer

  • Regionale Daten: Wo Trumps Zölle am meisten schmerzen - und wo nicht

  • Lebensmittel: Butterpreis für Milchbauern „wirtschaftliches Desaster“

KATEGORIE

  • sport
  • politik
  • wirtschaft
  • gesellschaft
  • leben
  • experts
  • Sitemap

© 2025 Vom Express01.

  • sport
  • politik
  • wirtschaft
  • gesellschaft
  • leben
  • experts

© 2025 Vom Express01.