Die sogenannte Kapitänsregel und die neuen Schiedsrichter-Durchsagen sollen nach einer Testphase fest ins Fußball-Regelwerk aufgenommen werden. Bei ihrer Jahreshauptversammlung entscheiden die Regelhüter des International Football Association Board (IFAB) an diesem Samstag über die entsprechenden Anpassungen. Im nordirischen Belfast steht zudem eine Diskussion über Testläufe zur Reduzierung des Zeitspiels auf der Tagesordnung.
Die von vielen Seiten positiv bewertete Kapitänsregel wurde erstmals von der Europäischen Fußball-Union (Uefa) bei der Europameisterschaft 2024 eingesetzt. Auch in Deutschland kommt diese Regelung, die nur noch den Kapitänen Diskussionen mit dem Schiedsrichter auf dem Platz erlaubt, inzwischen in allen Ligen zur Anwendung. Trotz der bevorstehenden Verankerung im Fußball-Regelwerk bleibt die Umsetzung in den verschiedenen Wettbewerben allerdings nur eine Option.
Gleiches gilt – auch mit Blick auf die notwendigen technischen Voraussetzungen – für die Stadiondurchsagen der Schiedsrichter zur Erläuterung von VAR-Entscheidungen. In der Bundesliga und in der zweiten Liga wird das Vorgehen, das für mehr Transparenz sorgen soll, seit einigen Wochen getestet. „Die müssen sortieren, was gut ist für den Fußball“, sagte der deutsche Schiedsrichterboss Knut Kircher vor dem Treffen des IFAB: „Von daher versprechen wir uns schon einen nächsten Schritt zu mehr Klarheit und Verständlichkeit.“
Das IFAB berät und beschließt traditionell alle Regeln des Weltfußballs. Die Verbände aus England, Nordirland, Schottland und Wales besitzen in dem Gremium traditionell vier Stimmen, die anderen vier stimmberechtigten Mitglieder stellt der Weltverband Fifa. Für jede Regeländerung ist im IFAB eine Dreiviertelmehrheit erforderlich.