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Leon Jensen und sein krummer Karriereweg: Von Hertha BSC über Hertha BSC zu Hertha BSC

2025-07-01
In sport Vom Stefan Hermanns

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Das erste Spiel im Männerbereich dauerte für Leon Jensen nur etwas mehr als eine halbe Stunde. Nach seinem Wechsel aus der A-Jugend von Hertha BSC in die zweite Mannschaft des SV Werder Bremen stand er am ersten Spieltag der Drittligasaison 2016/17 gleich in der Startelf. In der 34. Minute aber fuhr Jensen seinem Gegenspieler von den Sportfreunden Lotte heftigst in die Parade, und das ohne jede Aussicht, den Ball zu gewinnen. Werders Mittelfeldspieler sah die Rote Karte, seine Mannschaft verlor 0:3.

Extrem ehrgeizig und manches Mal auch über das erlaubte Maß hinaus aggressiv: So war der junge Fußballer Leon Jensen. Aber das ist vorbei. Neun Jahre sind vergangen, seitdem Jensen Hertha BSC verlassen hat. Aus dem wilden 19-Jährigen von einst ist ein sehr aufgeräumter und ausgeglichener 28-Jähriger geworden. Fernab von Berlin, so sagt er, habe er „einen bisschen klareren Blick bekommen“.

Leon ist ein sehr intelligenter Spieler, der sich gut zwischen den Linien bewegt.

Herthas Trainer Stefan Leitl

Seit ein paar Tagen ist Leon Jensen nun wieder dort, wo alles angefangen hat: in seiner Heimatstadt Berlin und bei seinem Heimatverein Hertha BSC. Hier kennt er sich aus, auch wenn er zugibt: „Tatsächlich ist ein bisschen mehr neu, als ich dachte. Aber im Endeffekt ist es immer noch Hertha.“

Nur Leon Jensen ist längst ein anderer. „Ich habe wichtige Erfahrungen in unterschiedlichen Ligen gesammelt“, erzählt er, „sehr viel dazugelernt und sehr viel Reife gewonnen.“

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In seiner Jugend hat sich Jensen mit seiner Art vielleicht manches Mal selbst im Weg gestanden. Nicht weil der Sohn des früheren Fußballprofis Martino Gatti über zu wenig Talent verfügte. Es war vielleicht eher so, dass er mit zu viel Talent gesegnet war. Leon Jensen neigte jedenfalls in der Jugend dazu, die Dinge buchstäblich im Alleingang regeln zu wollen. Er war fast schon zu ehrgeizig und auf dem Fußballplatz manches Mal wohl auch zu egoistisch.

Weil Hertha ihn in der D-Jugend aussortierte, wechselte er zum kleinen Nachbarn Tennis Borussia. „Für ein Kind ist so was schon ein Schlag ins Gesicht“, sagt er heute. „Aber ich würde das auch nicht überdramatisieren.“

Schließlich kehrte er nach der B-Jugend zum ersten Mal zu Hertha zurück. Mit der A-Jugend des Klubs wurde Jensen 2015 DFB-Pokalsieger, unter anderem an der Seite von Maximilian Mittelstädt, Jordan Torunarigha und Yanni Regäsel, die alle später für Herthas Profis spielten. Jensen durfte zumindest gelegentlich am Training der ersten Mannschaft teilnehmen. Zu mehr aber reichte es nicht. Noch nicht.

Warum es für ihn im Sommer 2016 bei Hertha nicht weiter ging? „Ganz einfach“, antwortet er. „Weil ich gesagt habe: Es geht nicht weiter. Die Perspektive, die mir damals aufgezeigt wurde, war nicht das, was ich mir vorgestellt habe.“

Leon Jensen (links neben Kapitätn Nico Beyer mit der Trophäe) ist 2015 mit der U 19 von Hertha BSC DFB-Pokalsieger geworden. Links hinter ihm jubelt Jordan Torunarigha, ganz rechts Maximilian Mittelstädt.

© imago/Camera 4/imago sportfotodienst

Er wechselte nach Bremen und spielte zwei Jahre für Werders U 23 in der Dritten Liga, ehe es ihn nach Luxemburg zu F91 Dudelange zog. Unter Trainer Dino Toppmöller, inzwischen bei Eintracht Frankfurt, bestritt Jensen für den Klub immerhin zwei Spiele in der Europa League. Nach einer Saison in Luxemburg und zwei Jahren beim Drittligisten FSV Zwickau landete er schließlich beim Karlsruher SC.

Und jetzt zum zweiten Mal wieder bei Hertha BSC. Als eher ungewöhnlich bezeichnet Jensen, der in Charlottenburg, sechs U-Bahn-Minuten vom Olympiastadion, aufgewachsen ist, seine Karriere mit den vielen Windungen und Wendungen. „Ich habe nicht diesen typischen Weg genommen. Ich musste mich hocharbeiten und durchbeißen“, sagt er. „Das alles hat mich einfach geerdet.“

Dass seine Geschichte „echt bemerkenswert“ ist, das findet auch Gora Sen. Er war Sportlicher Leiter im Nachwuchs von Tennis Borussia, als Jensen dort in der Jugend spielte. „Leon ist ein Stehaufmännchen. Er musste viele Umwege mit vielen Zwischenstationen gehen. Dadurch ist er jemand, der für Resilienz steht“, sagt er. „Und ein guter Fußballer ist er noch dazu.“

Jensens Karriere

  • 2016 bis 2018: Werder Bremen II
  • 2018 bis 2019: F91 Dudelange
  • 2019 bis 2021: FSV Zwickau
  • 2021 bis 2025: Karlsruher SC
  • Seit 2025: Hertha BSC

Das war am Samstag erstmals zu sehen, als Hertha fünf Tage nach dem Trainingsstart das erste Pflichtspiel der neuen Saison bestritt. Gegen den Sechstligisten Ludwigsfelder FC kam Jensen nach der Pause beim Stand von 0:0 aufs Feld. Nach knapp zehn Minuten brachte er seine Mannschaft mit einem Schuss von der Strafraumgrenze 1:0 in Führung, und kurz vor Schluss bereitete er den Treffer von Fabian Reese zum 3:0-Endstand vor.

Sein Tor erzielte Jensen mit seinem linken Fuß. Die Flanke vor dem 3:0 trat er mit rechts.

Jensen sei „ein sehr intelligenter Spieler, der sich gut zwischen den Linien bewegt“, sagte Herthas Cheftrainer Stefan Leitl nach dessen Debüt für seinen neuen alten Verein. „Er macht insgesamt einen guten Eindruck.“

Jensen fürchtet die Konkurrenz nicht

Den wird er auch künftig machen müssen, wenn er sich bei Hertha den Stammplatz erkämpfen will, den er beim KSC hatte. Das Gerangel gerade im zentralen Mittelfeld ist immens. Jensen konkurriert unter anderem mit Paul Seguin, Herthas teuerstem Zugang bisher, mit Kevin Sessa, Michael Cuisance und dem potenziellen Neuzugang Maurice Krattenmacher um den Platz neben oder vor dem Sechser Diego Demme.

Jensen bescheinigt sich eine gewisse Handlungsschnelligkeit, die sich darin äußert, „dass du schon vorher weißt, wo der nächste Ball hinkommen soll“. Er sieht sich als „typischen Achter“, der „ganz gut gegen den Ball und ganz gut mit dem Ball“ spielen könne. „Ich bin so ein kleiner Giftzwerg.“

Seine Perspektive bei Hertha bewertet Jensen als gut, die Konkurrenz fürchtet er nicht. „Ich stelle mich dem Konkurrenzkampf“, sagt er. „Und der Trainer entscheidet.“

Und vielleicht hilft auch das, was Leon Jensen auf den krummen Wegen seiner Karriere gelernt hat: dass man einfach nicht zu früh aufgeben darf, wenn man ans Ziel gelangen will.

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