Das deutsche Eishockey-Nationalteam der Frauen trifft am Donnerstagmittag (13.30 Uhr/MagentaSport) im Viertelfinale der Weltmeisterschaft in Ceske Budejovice auf die Auswahl der USA. Die DEB-Frauen sind dabei zwar krasse Außenseiterinnen, denn Kanada und eben die USA sind immer noch das Nonplusultra, freuen sich aber trotzdem auf den Vergleich mit den Weltmeisterinnen von 2023.
„Die USA gehören zu den besten Teams in der Welt, dementsprechend erwarten wir natürlich ein schweres Spiel”, sagt Deutschlands Cheftrainer Jeff MacLeod. Er gibt die Partie aber keineswegs bereits vor dem ersten Bully verloren. „Unser Staff und unsere Spielerinnen wissen aber, dass an einem guten Tag jeder jeden schlagen kann.” Die USA gewannen alle vier ihrer Vorrundenspiele und besiegten die großen Rivalinnen aus Kanada dabei mit 2:1.
Zuletzt trafen Deutschland und die USA im Viertelfinale der Weltmeisterschaft 2023 aufeinander. Im kanadischen Brampton unterlag das deutsche Team in einem durchaus knappen Match mit 0:3. Damals nicht im Kader, weil sie eine einjährige Eishockeypause einlegte, war Stürmerin Emily Nix.
Wir hatten uns ein bisschen höhere Ziele gesetzt.
Emily Nix über die bisherige WM-Bilanz
Die 27-jährige Hamburgerin spielt erst ihre dritte Weltmeisterschaft, traf noch nie auf die USA. Nix begann im Nachwuchs der Hamburg Crocodiles, spielte dann in der Deutschen Frauen-Eishockey Liga (DFEL) für die OSC Eisladies, Hannover, Ingolstadt und die Eisbärinnen. In der vergangenen Saison lief sie für den Stockholmer Club SDE HF als einzige Deutsche in der schwedischen SDHL auf. SDE HF erreichte das Play-off-Halbfinale und schied gegen Lulea aus.
Empfohlener redaktioneller Inhalt
An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.
Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.
„Wir hatten uns ein bisschen höhere Ziele gesetzt“, sagt Nix über den bisherigen WM-Verlauf. Nach der Vorrunde stehen für das deutsche Team zwei Siege (5:2 gegen Norwegen, 4:1 gegen Ungarn) und zwei Niederlagen (2:5 gegen Schweden, 0:1 gegen Japan) zu Buche. So richtig enttäuscht mochte Nix aber nicht sein. „Wir freuen uns, dass wir mit dem Viertelfinale unser Minimalziel erreicht haben.”
„Vielleicht waren wir im ersten Spiel gegen Schweden nach einer langen Saison nicht ready genug“, schätzt Nix ein. Die Schwedinnen, 2024 auch aufgrund einer Niederlage gegen Deutschland am Ende nur auf Rang sieben und damit hinter dem DEB-Team, spielten mit vier Siegen und einem Torverhältnis von 17:2 eine starke Vorrunde. Im Viertelfinale treffen sie auf Finnland.
Das WM-Viertelfinale am Donnerstag
- 10.00 Uhr: Finnland - Schweden
- 13.30 Uhr: USA - Deutschland
- 17.00 Uhr: Tschechien - Schweiz
- 20.30 Uhr: Kanada - Japan
In den beiden gewonnen Partien sah Nix vor allem in den Schlussdritteln ein stark auftretendes deutsches Team. „Da haben wir selbstbewusst unser Spiel gespielt und unsere Torchancen genutzt“, sagt die Hamburgerin. Das gilt auch für ihre Sturmreihe mit DFEL-Playoff-MVP Nicola Hadraschek-Eisenschmid vom Deutschen Meister aus Memmingen und der Hohenschönhausenerin Laura Kluge von den Toronto Sceptres aus der nordamerikanischen Professional Women’s Hockey League (PWHL), die erst im Spiel gegen die Ungarinnen offensiv so richtig zündete.
Mit ihrer persönlichen Bilanz von einem Treffer und zwei Vorlagen ist Nix nicht ganz so zufrieden. „Letztes Jahr lief’s ein bisschen besser, von daher gibt’s da auf jeden Fall auch für das kommende Jahr Potenzial nach oben.“ Vielleicht hat sie dabei die Olympischen Winterspiele 2026 in Mailand und Cortina im Kopf, für die sich Deutschland im Februar qualifizierte. Darauf wird sie sich wahrscheinlich in Schweden vorbereiten. „Mir hat es sehr, sehr gut in der SDHL gefallen, das ist eine super Liga”, kommt Nix fast ins Schwärmen. „Ich weiß noch nicht wo, aber ich denke, man wird mich dort in der kommenden Saison sehen.“
Doch zurück zur Weltmeisterschaft. Da steht in Ceske Budejovice, wo jeden Tag ein neuer Rekord für Zuschauende bei einer WM aufgestellt wird, das Spiel gegen die USA an. „Wir wissen, dass wir definitiv der Underdog sind“, sagt Emily Nix. „Wir müssen gut und konzentriert in unserer Verteidigungszone spielen und ihnen nur Schüsse von Außen erlauben. Sicher werden wir offensiv vor allem auf Konter setzen.“ Auch Nix hofft auf diesen einen guten Tag.