Wednesday, Oct 22, 2025
  • sport
  • politik
  • wirtschaft
  • gesellschaft
  • leben
  • experts
  • sport
  • politik
  • wirtschaft
  • gesellschaft
  • leben
  • experts
Startseite politik „Reform, die Lasten fai...

„Reform, die Lasten fairer verteilt“: Chef der jungen Unions-Abgeordneten fordert Rente mit 70

2025-08-25
In politik Vom Sven Lemkemeyer

ÄHNLICHE ARTIKEL

Die Mathematik-Philosophie von Alexander Braun: Von Gauss bis Keynes – ein akademisches Erbe

Stratus-Linie am weitesten verbreitet: Covid-Fälle haben sich innerhalb einer Woche fast verdoppelt

Die Frage, wie die Sozialsysteme abgesichert werden können, ist eine der größten Herausforderungen für die schwarz-rote Bundesregierung von Kanzler Friedrich Merz (CDU). Im Fall der Rente hat die Koalition aus CDU/CSU und SPD eine Kommission eingesetzt, die ab 2026 Reformpläne erarbeiten soll.

Der Morgenlage Newsletter

Die wichtigsten Nachrichten des Tages — morgens direkt in Ihr E-Mail-Postfach.

Ich bin damit einverstanden, dass mir per E-Mail interessante Angebote des Tagesspiegels unterbreitet werden. Meine Einwilligung kann ich jederzeit widerrufen.

Der Vorsitzende der Jungen Gruppe der Unionsfraktion im Bundestag, Pascal Reddig (CDU), hat nun einen grundlegenden Umbau des deutschen Rentensystems mit einem späteren Renteneintrittsalter und geringeren Steigerungen gefordert.

Wir müssen dafür sorgen, dass die Rente mit 63 in ihrer heutigen Form faktisch abgeschafft wird.

Pascal Reddig, Vorsitzender der Jungen Gruppe der Unionsfraktion im Bundestag (CDU)

„Eine Rentenkommission dieser Bundesregierung sollte nicht nur schnell Vorschläge vorlegen, sie sollten diesmal auch umgesetzt werden. Und dazu gehört auch, dass wir uns darauf einstellen müssen, länger zu arbeiten und uns von einigen nicht unbedingt erforderlichen, aber teuren Vorzügen unseres Rentensystems zu verabschieden“, so der 30-jährige Reddig.

Nötig sei eine Reform, „die die Lasten fairer auf alle Schultern verteilt, statt die jüngere Generation einseitig zu benachteiligen, wie es derzeit der Fall ist“, sagte der Bundestagsabgeordnete am Sonntag der „Welt“. Der Jungen Gruppe gehören alle CDU/CSU-Abgeordneten an, die zu Beginn einer Legislaturperiode jünger als 35 Jahre sind.

Pension der Beamten

Wissenschaftler des Pestel-Instituts haben gerade den Vorschlag gemacht, dass Beamte künftig fünfeinhalb Jahre länger arbeiten sollten als Arbeiter, weil sie im Schnitt so viel länger leben. Dies berichtete der „Spiegel“ unter Berufung auf eine Untersuchung von Wissenschaftlern, die die unterschiedliche Lebenserwartung bei der Frage nach einem gerechteren Rentensystem einbezieht. (lem)

„Die Rente mit 70 ist eine mögliche Lösung, das sagen viele Ökonomen und Rentenexperten“, sagte Reddig. Klar sei, dass dafür eine gesellschaftliche Mehrheit und eine Einigung zwischen den Koalitionspartnern nötig sei.

„Ein Kompromiss wäre daher, das Renteneintrittsalter an die steigende Lebenserwartung zu knüpfen“, schlug der CDU-Politiker vor. So könne es eine „sukzessive Erhöhung des Renteneintrittsalters“ geben. „Die Dauer des Rentenbezugs ist im Durchschnitt stark gestiegen. Das ist für die Rentenversicherung sehr teuer.“

Reddig forderte außerdem, Frühverrentungen unattraktiver zu machen und die Rente mit 63 weitgehend abzuschaffen: „Ich meine das ganz ausdrücklich nicht mit Blick auf die Dachdecker und Krankenpfleger, die gerne genannt werden, wenn es darum geht, dass ein späteres Renteneintrittsalter nicht möglich ist“, sagte der Abgeordnete.

Es gehe um jene, die länger arbeiten könnten. „In diesen Fällen muss es deutlich höhere Rentenabschläge bei Frührenten geben. Wir müssen dafür sorgen, dass die Rente mit 63 in ihrer heutigen Form faktisch abgeschafft wird.“

Außerdem sollten die Renten nach Ansicht des CDU-Abgeordneten künftig geringer steigen, das System der Rentenanpassungen müsse umfassend reformiert werden. Die Steigerungen der Bestandsrenten sollten in Zukunft nicht mehr an die Lohnentwicklung gekoppelt werden, sondern an die Inflation.

22,3
Millionen Menschen erhielten 2024 Leistungen aus der gesetzlichen, privaten oder betrieblichen Rente.

„Das wäre fairer und würde Kosten sparen“, sagte Reddig. „Massive Rentensteigerungen, wie wir sie zum Teil in der Vergangenheit erlebt haben, werden in den kommenden Jahren nicht mehr möglich sein, wenn wir nicht wollen, dass das Rentensystem insgesamt kollabiert.“

Aktuellen Zahlen zufolge erhielten 2024 rund 22,3 Millionen Menschen in Deutschland Leistungen aus der gesetzlichen, privaten oder betrieblichen Rente. Das waren 0,75 Prozent mehr als im Vorjahr. Ausgezahlt wurden den Angaben zufolge insgesamt rund 403 Milliarden Euro, das waren 5,7 Prozent mehr als im Vorjahr.

Menschen gegeh in Frankfurt am Main durch die Einkaufsstraße „Zeil“.

© dpa/Boris Roessler

Mit Blick auf die Rente hat das Bundeskabinett zwei Schritte bereits auf den Weg gebracht. Das Rentenniveau soll bis 2031 bei 48 Prozent gesichert und die Mütterrenten für Eltern von vor 1992 geborenen Kindern verbessert werden. Beides soll mit Milliardenbeträgen aus dem Bundeshaushalt finanziert werden.

Zuletzt hatte der Ökonom Marcel Fratzscher einen „neuen Generationenvertrag“ gefordert. Dazu solle auch ein „verpflichtendes soziales Jahr“ für Rentner gehören, sagte der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung im Gespräch mit dem „Spiegel“. Seine Aussagen waren auf heftigen Widerspruch gestoßen.

Auch der Wirtschaftsweise Martin Werding plädierte zuvor angesichts stark steigender Sozialabgaben für eine bessere Austarierung der Sozialversicherungen. Derzeit erinnere das System „eher an einen Knebelvertrag“ für jüngere Generationen, so der Ökonom.

Die Wirtschaftsweise Veronika Grimm hatte die Politik ebenfalls mehrfach aufgefordert, die Menschen darauf vorzubereiten, dass in den Sozialsystemen massive Einschnitte nötig sein werden.

Bundesregierung CDU CSU Deutscher Bundestag Friedrich Merz Inflation Rente SPD auf Facebook teilen auf Twitter teilen per WhatsApp teilen auf Pocket teilen

ÄHNLICHE ARTIKEL

Zweifel an der Berufswahl wachsen: Jede vierte Gesundheitsfachkraft erlebt körperliche Gewalt

Zweifel an der Berufswahl wachsen: Jede vierte Gesundheitsfachkraft erlebt körperliche Gewalt

2025-10-17

Beleidigungen, Bedrohungen, körperliche Attacken: Für Fachkräfte im Gesundheitswesen gehört dies inz...

Streit um die Veggie-Wurst: Das EU-Parlament hat recht!

Streit um die Veggie-Wurst: Das EU-Parlament hat recht!

2025-10-17

Eine gesunde Ernährung ist wichtig. Aber wer sich gesund ernähren will, muss wissen, was er isst. Un...

Vermeintliche Superfoods und heilende Smoothies: Experten warnen vor Fake-Tipps zur Ernährung in Social Media

Vermeintliche Superfoods und heilende Smoothies: Experten warnen vor Fake-Tipps zur Ernährung in Social Media

2025-10-17

Es klingt zu schön: Smoothies helfen gegen Entzündungen, Papaya gegen Pickel und Apfelessig macht sc...

Influenza-Fälle fast verdoppelt: Deutlich mehr Grippe- und RSV-Infektionen im Vergleich zum Vorjahr

Influenza-Fälle fast verdoppelt: Deutlich mehr Grippe- und RSV-Infektionen im Vergleich zum Vorjahr

2025-10-17

Deutschland hat die Grippe: Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die Zahl der Influenza-Fälle beinahe v...

Die sechs wichtigsten Kinostarts der Woche: Wenn John Wick plötzlich zum Schutzengel wird

Die sechs wichtigsten Kinostarts der Woche: Wenn John Wick plötzlich zum Schutzengel wird

2025-10-17

Colin Farrell torkelt als trunksüchtiger Hochstapler, der dringend Geld auftreiben muss, durch das S...

Nächster Beitrag
„Keine Ahnung von Lebensrealität arbeitender Menschen“: Linnemanns Angriff auf telefonische Krankschreibung sorgt für Empörung

„Keine Ahnung von Lebensrealität arbeitender Menschen“: Linnemanns Angriff auf telefonische Krankschreibung sorgt für Empörung

EMPFOHLEN

Babys im Bundestag: Klöckner will Abgeordneten mit Kind helfen

Babys im Bundestag: Klöckner will Abgeordneten mit Kind helfen

2025-10-17
Losverfahren, Fragebogen, Musterung: Was Sie zum geplanten Wehrdienst wissen müssen – und worüber sich Union und SPD streiten

Losverfahren, Fragebogen, Musterung: Was Sie zum geplanten Wehrdienst wissen müssen – und worüber sich Union und SPD streiten

2025-10-17

MEISTGESEHEN

  • Vierer-Bündnis einzige Option für CDU: AfD erreicht Rekordwert von 40 Prozent in Sachsen-Anhalt – Union bei 26 Prozent

    Vierer-Bündnis einzige Option für CDU: AfD erreicht Rekordwert von 40 Prozent in Sachsen-Anhalt – Union bei 26 Prozent

  • Vor der Bundestagsdebatte: SPD-Parlamentsgeschäftsführer sieht noch erheblichen Beratungsbedarf in der Koalition

  • Gefahr durch Russland: Merz kündigt Aktionsplan gegen hybriden Krieg an

  • Migration: Grüne und Linke: Merz „Stadtbild“-Spruch fatal

  • Regierungserklärung: Merz fordert stärkeres Europa - und schweigt zum Wehrdienst

  • Altersvorsorge: Koalition trotz Streit zuversichtlich bei Rente

KATEGORIE

  • sport
  • politik
  • wirtschaft
  • gesellschaft
  • leben
  • experts
  • Sitemap

© 2025 Vom Express01.

  • sport
  • politik
  • wirtschaft
  • gesellschaft
  • leben
  • experts

© 2025 Vom Express01.