Derzeit ist nach Angaben von Kanzler Friedrich Merz (CDU) keine Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine geplant. „Es steht im Augenblick auch nicht an“, sagt Merz in der ZDF-Sendung „Maybrit Illner“ auf die Frage nach möglichem Widerstand der SPD. Der Koalitionspartner hatte sich jüngst wider gegen eine Lieferung der weitreichenden Marschflugkörper ausgesprochen.
Eine Lieferung würde auch einen erheblichen Vorlauf wegen der nötigen Ausbildung erfordern, so Merz. Die Ukraine würde aber Marschflugkörper aus Frankreich und Großbritannien erhalten.
Taurus
- Der Marschflugkörper wird von Kampfflugzeugen aus gestartet und kann mit seinem Jet-Antrieb angeblich ca. 500 Kilometer weit fliegen.
- Er orientiert sich dabei anhand von Daten über die Geländebeschaffenheit und gleicht seinen Standort über Bild- und Infrarotsensoren sowie GPS-Navigationsdaten ab.
- Beim Aufschlag auf das Ziel sprengt eine erste Ladung eine Lücke in Wand oder Decke. Durch diese dringt dann ein 400 Kilogramm schwerer und mit Sprengstoff gefüllter Metallstab ein und explodiert.
Merz betont, dass er die Debatte nicht öffentlich führen werde und es ein Fehler gewesen sei, das zu tun – weil Russland man Russland so einen strategischen Vorteil verschaffen würde. Doch „diese Diskussion ist ja nicht von uns begonnen worden“, sagt Merz.
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Vor seinem Amtsantritt hatte sich Merz offen gezeigt für eine Taurus-Lieferung in Abstimmung mit den europäischen Partnern.
In Umfragen hat sich eine Mehrheit in Deutschland zuletzt dagegen ausgesprochen, der Ukraine die deutschen Marschflugkörper zur Verfügung zu stellen. (Reuters/Tsp)