Zwei Tage nach seinem Amtsantritt hat Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) ein erstes Gespräch mit US-Präsident Donald Trump geführt. Beide seien sich dabei einig gewesen, „die Handelsstreitigkeiten rasch beilegen zu wollen“, teilte Regierungssprecher Stefan Kornelius am Donnerstagabend mit. Sie hätten zudem „eine enge Zusammenarbeit mit dem Ziel einer Beendigung des Krieges in der Ukraine“ vereinbart.
Auch Merz teile die Forderung Trumps, dass der Krieg schnell beendet werden müsse. „Russland müsse nun einem Waffenstillstand zustimmen, um Raum für Verhandlungen zu schaffen“, sagte der Sprecher.
Trump habe zugesagt, die deutschen Bemühungen „nachdrücklich“ zu unterstützen, gemeinsam mit Frankreich, Großbritannien, Polen und den anderen europäischen Partnern einen dauerhaften Frieden anzustreben. Beide hätten einen weiteren engen Austausch und wechselseitige Besuche in den USA und in Deutschland verabredet.
Trump habe signalisiert, dass er sich einen solchen Besuch vorstellen könne, hieß es nach dem etwa 30-minütigen Gespräch aus deutschen Regierungskreisen. Trump war als Präsident – abgesehen von Zwischenstopps auf dem US-Stützpunkt Ramstein – bisher nur zum G20-Gipfel 2017 in Deutschland.
Merz hatten in den vergangenen Tagen die Kritik der US-Regierung an der Einstufung der AfD durch den Bundesverfassungsschutzes als „gesichert rechtsextrem“ zurückgewiesen. Zugleich plädierte er dafür, dass sich die EU und die USA auf den Abbau aller Zölle einigen sollten. „Ich möchte nicht, dass wir in einen offenen Handelskrieg gehen“, sagte er. Er forderte zudem, die gegenseitige Anerkennung von technologischen Standards stark auszubauen.
Sollte es zu einem Treffen mit Trump vor den Begegnungen bei dem G7-Gipfel in Kanada und dem Nato-Gipfel kommen, würde er dieses sehr eng mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron und dem polnischen Ministerpräsidenten Donald Tusk abstimmen, hatte der Kanzler zudem angekündigt. (AFP, Reuters)