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Zum 70. Geburtstag: Rainhard Fendrich: Vom Comic-Terror zum Sturm auf die Charts

2025-02-28
In gesellschaft Vom admin

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Er wolle „nie, nie wieder jung sein, nie mehr so schwach und blöd“, heißt der Refrain eines Songs auf dem neuen Album von Austropop-Star Rainhard Fendrich. Die Zeile ist beklemmend authentisch. „Mein Vater hat nicht erzogen, er hat geherrscht“, erinnert sich der Sänger, Schauspieler und Moderator an viele lange als „gesund“ bezeichnete Ohrfeigen. „Mein Sohn ist ein Trottel“, habe ihn der Vater angesichts seiner Schulprobleme bei jeder Gelegenheit bloßgestellt, so Fendrich. „Ich hatte Minderwertigkeitskomplexe.“

Im Internat sei er einmal mit dort generell verbotenen Comics erwischt worden. „Ich wurde am Wochenende eingesperrt und musste drei Comics auswendig lernen. Mit allen "Hughs" und "Stöhn'" und "Kotz'" und "Quietsch". Das war für mich Psychoterror“, sagt Fendrich der Deutschen Presse-Agentur.

Tournee startet Mitte April

Beim Gespräch aus Anlass seines 70. Geburtstags (27.2.) ist bei ihm noch die Fassungslosigkeit über diese Zeiten zu spüren. Die Liebe zur Musik war für ihn der Ausweg. Mit 15 bekam er ausgerechnet von seinem Vater eine Gitarre geschenkt. Der Keim für die Karriere des musikalischen Autodidakten war gelegt. 

Seit der Corona-Pandemie hat er an den 16 Titeln seines neuen Albums „Wimpernschlag“ gearbeitet. Ein kleines Keyboard sei immer dabei, um erste Ideen festzuhalten, sagt der Künstler, der keine Noten lesen kann. Am 11. April startet er seine neue Tournee „Nur ein Wimpernschlag“ in Rosenheim. Es folgen Konzerte in Passau, Hof, Würzburg und weiteren rund 15 Städten.

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Musikalisch gefällig und gesellschaftskritisch zugleich handeln die neuen Songs unter anderem von der Qual des Telefonierens („Warteschleife“), dem letztlich erfolglosen Streben nach Gütern, Macht und Bewunderung („Das kleine Glück“) oder dem Alleinsein („Hoit mi“). 

50 Alben und ein Ausflug in die Liebes-Show

Die Karriere des gebürtigen Wieners begann vor 45 Jahren mit seinem ersten Album „Ich wollte nie einer von denen sein“. Es folgten Hits wie „Strada del Sole“, „Es lebe der Sport“, „Schickeria“, dem gerade in Deutschland erfolgreichen Song „Macho Macho“ oder Österreichs inoffizieller Nationalhymne „I am from Austria“. Rund 50 Alben, viele davon auf Top-Plätzen in den Charts, hat der Liedermacher veröffentlicht.

Einen damals viel beachteten Ausflug in das Fernsehen machte Fendrich, als er ab 1993 als Nachfolger von Rudi Carrell die zeitweise sehr populäre ARD-Kuppel-Show „Herzblatt“ moderierte. „Ich wollte das zuerst gar nicht“, erinnert er sich. Er habe seinem Management nachgegeben, aber sich vorgenommen: „Ich werde das so rotzig machen, dass sie mich rauswerfen.“ 

Aber genau diese Art habe die Zuschauer begeistert. „Ich war über Nacht ein Fernsehstar, aber die Kehrseite war, keiner hat gewusst, dass ich Lieder sing'.“ Nach drei Jahren sei der richtige Moment zum Absprung gekommen, sagt Fendrich. 

Ein Anliegen: Kampf gegen Kinderarmut

Der vielseitige Künstler, ein Bewunderer der österreichischen Entertainer-Legende Peter Alexander (1926-2011), probierte sich auch als Schauspieler. Im Theater an der Wien trat er in den Musicals „Jesus Christ Superstar“ und „Chicago“ auf. In den Wiener Kammerspielen war er in dem Zwei-Personen-Stück „Nächstes Jahr, selbe Zeit“ zu sehen.

Der Liedermacher engagiert sich seit vielen Jahren im Kampf gegen Kinderarmut und soziale Ungleichheit. Zusammen mit Wolfgang Ambros und Georg Danzer spielte er 1997 bei einem von ihm organisierten Benefizkonzert für Obdachlose. Als Austria 3 folgten fast zehn Jahre lang noch zahlreiche gemeinsame Auftritte des Trios. 

Fendrich sieht Menschheit in Geiselhaft von Profithaien

Fendrich lebt in einem stark von Ausländern geprägten Bezirk Wiens. Er habe keinerlei schlechte Erfahrungen gemacht und sein Friseur dort sei wunderbar, erzählt er. Zugleich blickt er weiter äußerst skeptisch auf die Eliten in Wirtschaft und Politik.

Sie seien verstörend selbstzufrieden. „Die Menschheit befindet sich in einer Geiselhaft von einigen wenigen profitgierigen und machtgierigen Menschen.“ Diese von ihm schon vor einigen Jahren geäußerte Ansicht sei aktueller denn je, meint Fendrich.

Mit nun 70 Jahren habe er einen wunderbaren Zustand erreicht. „Meine Freiheit ist nicht, dass ich machen kann, was ich will, sondern dass ich nicht machen muss, was ich nicht will.“

© dpa-infocom, dpa:250227-930-388312/1

Das ist eine Nachricht direkt aus dem dpa-Newskanal.

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