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Neu im Kino: Die lustige Witwe: „Bridget Jones: Verrückt nach ihm“

2025-02-28
In gesellschaft Vom admin

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Als Helen Fielding im Jahr 1995 unter dem Alias Bridget Jones eine Kolumne in der britischen Zeitung „The Independent“ begann, konnte sie kaum ahnen, dass die von ihr geschaffene Kunstfigur ein popkulturelles Phänomen werden würde. 30 Jahre später ist Bridget Jones Kult - auch dank Renée Zellweger und ihrer quirligen Darstellung. In „Bridget Jones: Verrückt nach ihm“ schlüpft die Texanerin zum vierten Mal in die bunten Pyjamas der liebenswert chaotischen Britin.

„Einiges fühlt sich vertraut an“, sagte Zellweger (55) im Interview der Deutschen Presse-Agentur in London. „Aber es ist immer ein Prozess des Neuentdeckens. Wir sind ja in unterschiedlichen Phasen unseres Lebens nicht dieselbe Person. Es geht also darum herauszufinden, was sie erlebt hat, was das mit ihr macht, welche Entscheidungen sie trifft, wie sie sich gibt – und doch ist sie im Kern immer noch dieselbe.“

Der letzte Film, „Bridget Jones' Baby“, kam 2016 in die Kinos. Seitdem ist einiges passiert. Bridget ist mittlerweile Mutter von zwei Kindern. Deren Vater und Bridgets Ehemann Mark wurde während eines humanitären Einsatzes im Sudan getötet. Vier Jahre schon kümmert sich Bridget allein um Billy und seine kleine Schwester Mabel, bis sie sich von ihren Freunden dazu drängen lässt, wieder mit dem Dating zu beginnen - und auch wieder in ihren alten Job als TV-Produzentin zurückkehrt.

Erste Schritte im Online-Dating mit über 50

Gerade erst macht sich Bridget mit Online-Dating vertraut, da trifft sie einen attraktiven Parkranger und Studenten namens Roxster (Leo Woodall), der etwa halb so alt ist wie sie. Und dann ist da noch Mr. Wallaker (Chiwetel Ejiofor). Der Lehrer von Billy geht Bridget mit seiner Faszination für Trillerpfeifen auf die Nerven und hat doch etwas Sympathisches an sich.

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„Es ist Zeit zu leben“, entscheidet Bridget Jones. Sie holt sich allerlei Ratschläge von alten Freunden, Bekannten und Liebschaften, darunter Gynäkologin Dr. Rawlings (herrlich: Emma Thompson) und Daniel Cleaver (grandios: Hugh Grant) und erlebt wie in den vorherigen Filmen viele komische Situationen - vor allem aber auch sehr emotionale Momente.

Das Fehlen ihres geliebten Ehemannes und liebevollen Vaters überlagert alles, zumal Mark (Colin Firth) - für das Publikum sichtbar - in Bridgets Gedanken und Erinnerungen allgegenwärtig ist. Während die kleine Mabel in jeder männlichen Bekanntschaft ihrer Mutter eine mögliche neue Vaterfigur vermutet, tut sich Billy sehr viel schwerer. Der Umgang mit dem Verlust und die Wiederentdeckung der Lebensfreude sind die zentralen Themen des Films.

Mischung aus Drama, Herzschmerz und Komödie

Dem Drehbuch, das auf dem dritten Roman von Fielding basiert, und dem guten Timing von Regisseur Michael Morris („To Leslie“) ist es zu verdanken, dass die Mischung aus Drama, Herzschmerz und Komödie so gut funktioniert. Und natürlich Hauptdarstellerin Zellweger. Als sie die Rolle 2000 bekam, war die Empörung groß: Eine US-Amerikanerin als Britin? Heute gehört die zweifache Oscar-Gewinnerin („Unterwegs nach Cold Mountain“, „Judy“) als Bridget zum britischen Kulturgut.

Die beiden tatsächlich britischen Stars, Emma Thompson und Hugh Grant, begeistern in Nebenrollen. Thompson sorgt als Dr. Rawlings mit ihren sarkastischen Sprüchen für Lacher. Grant schafft es als Frauenheld Daniel, selbst die schmutzigsten Sprüche und dreistesten Anspielungen charmant klingen zu lassen. Doch er offenbart in „Bridget Jones: Mad About The Boy“ (Originaltitel) auch seine verletzliche Seite und gibt der Figur damit eine ganz neue Tiefe und emotionale Authentizität.

Vierter Teil funktioniert als eigenständiger Film

Der vierte Teil der beliebten Reihe ist voller Anspielungen auf die vorherigen Filme. Die Rückbezüge sind jedoch so subtil gehalten, dass sie bei „Bridget Jones“-Neulingen keine Fragen aufwerfen. Vorkenntnisse sind für den Film ausdrücklich nicht erforderlich, darauf legt auch Regisseur Morris wert.

„Für mich fühlt sich das an wie ein eigenständiger Film an“, sagte der 51-Jährige, der viele Folgen des „Breaking Bad“-Spin-offs „Better Call Saul“ inszeniert hat, im dpa-Interview. „Es sind zwar dieselben Leute, dieselbe Mythologie und dieselbe Welt. Aber ich hatte die Chance, Bridget neu zu erfinden - ein neues Haus, eine neue Familie, neue Probleme und neue zu bewältigende Herausforderungen.“

Wohlfühl-Film zum Weinen und zum Lachen

Herausgekommen ist ein Wohlfühl-Film, der in einigen Momenten vielleicht etwas zu kitschig geraten ist und die Tränendrüsen überstrapaziert. Doch als Zuschauer kommt man kaum umhin, mit der sympathischen Titelheldin zu leiden, bei ihren romantischen Abenteuern mitzufiebern und sich mit ihr zu freuen. Und über sie zu lachen. Das macht „Bridget Jones: Verrückt nach ihm“ zu einem unterhaltsamen und kurzweiligen Kinovergnügen.

Wenn es nach Renée Zellweger geht, war es übrigens nicht der letzte Leinwandauftritt von Bridget Jones. „Ich bin bereit“, sagte sie der dpa auf die Frage nach einer weiteren Fortsetzung. „Ruft mich an!“

© dpa-infocom, dpa:250227-930-388329/1

Das ist eine Nachricht direkt aus dem dpa-Newskanal.

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