In der deutschen Wirtschaft ist die Produktion so stark gestiegen wie seit mehr als drei Jahren nicht mehr. Im März stellten Industrie, Bau und Energieversorger 3,0 Prozent mehr her als im Vormonat Februar, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte. Im weniger schwankungsanfälligen Dreimonatsvergleich fiel die Produktion im ersten Quartal um 1,4 Prozent höher aus als im Schlussquartal 2024. „Dies ist der deutlichste Anstieg der Produktion im Dreimonatsvergleich seit Anfang 2022.“
Die Industrie allein produzierte im März 3,6 Prozent mehr als im Vormonat. Anstiege gab es in wichtigen Branchen wie Autobau (plus 8,1 %), Pharma (plus 19,6 %) und Maschinenbau (plus 4,4 %). In den energieintensiven Industriezweigen, zu denen etwa die Chemie zählt, wuchs die Produktion um 1,5 Prozent. Die Bauproduktion stieg um 2,1 Prozent.
Größtes Plus seit Beginn des Ukraine-Kriegs
Das Plus bei der Industrie im Quartalsvergleich sei das größte seit vor dem Beginn der russischen Invasion in der Ukraine 2022, schrieb Ökonom Sebastian Dullien vom Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung der Hans-Böckler-Stiftung. „Diese Entwicklung deutet darauf hin, dass der zyklische Abschwung in der deutschen Industrie einem Ende entgegen geht.“
Grund für das kräftige Plus der Industrieproduktion dürften nicht nur Vorzieheffekte wegen der US-Zölle sein, meint Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer. Die Erholung des Ifo-Geschäftsklimas und der Auftragseingänge legten nahe, dass die Industrieproduktion weiter steige. „Aber Trumps Zollschock sowie der ausbleibende Neustart der deutschen Wirtschaftspolitik sprechen mittelfristig nur für eine schwache Erholung.“
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