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„In mir drin tobte ein Sturm“: Berliner Tennistalent Dedura-Palomero überrascht in München

2025-04-17
In sport Vom Jörg Leopold

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Nach dem Matchball wusste Diego Dedura-Palomero zunächst nicht so richtig, was da gerade passiert war. Das 17 Jahre alte Berliner Tennistalent vom SC Charlottenburg durfte am Dienstag zum ersten Mal bei einem Turnier der Profitour ATP ein Match bestreiten. Allein das war schon ein Rekord.

Dass er in München dann sogar gegen den früheren Wimbledon-Halbfinalisten Denis Shapovalov sein Erstrundenmatch gewann, könnte für Dedura-Palomero ein Meilenstein auf dem Weg in die Weltspitze gewesen sein. Als erster Spieler, der 2008 oder später geboren wurde, hat er auf der ATP-Tour nun einen Sieg gefeiert.

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„Ich kann es nicht beschreiben, ich bin einfach nur glücklich“, sagte er anschließend. Und gab einen Einblick in sein Seelenleben: „Äußerlich mag ich ruhig gewirkt haben, aber in mir drin tobte ein Sturm.“

Dedura-Palomero gilt als deutsches Toptalent, er trainiert inzwischen viel in Manacor, der Akademie von Tennislegende Rafael Nadal. Wie der große Spanier ist Dedura-Palomero Linkshänder und behauptet von sich, „ein Kämpfer“ zu sein. Abseits des Platzes sei er allerdings eher ein ruhiger Typ – auch das eint ihn mit Nadal.

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Ob er irgendwann auch nur ansatzweise so erfolgreich sein wird wie sein Idol, steht aktuell in den Sternen. Zumal er sich in dieser Saison bisher eher schwergetan und viele Matches verloren hat.

Ich kann es nicht beschreiben, ich bin einfach nur glücklich.

Diego Dedura-Palomero nach seinem Sieg über Denis Shapovalov

Ein Sieg gegen einen Spieler aus den Top 1000 war ihm bis Dienstag bei offiziellen Turnieren nicht gelungen. Nun bezwang er direkt die Nummer 29, auch weil Shapovalov nach dem 6:7 im ersten Satz im zweiten beim Stand 0:3 aufgeben musste.

In der Weltrangliste macht Dedura-Palomero durch den Erfolg einen Satz von Platz 549 auf 376 und setzt er sich am Donnerstag im Achtelfinale gegen den Belgier Zizou Bergs durch (Nummer 50 der Welt), würde er noch weiter klettern.

376
Weltranglistenplatz, den Dedura-Palomero durch den Erstrundensieg in München schon sicher hat.

Dabei ist es noch nicht einmal ein Jahr her, dass er seinen Realschulabschluss gemacht hat. Inzwischen konzentriert er sich komplett auf seine Tenniskarriere, sein Vater Cesar – der in Chile geboren wurde – trainiert ihn. Und auch seine Mutter Ruta reiste einst mit dem Schläger durch die Welt. Sie war eine der besten litauischen Tennisspielerinnen.

Sohn Diego will das alles noch toppen. Und trotzdem bodenständig bleiben. Eine große Karriere hängt schließlich nicht immer nur allein vom Talent ab. Rudi Molleker, der vor ein paar Jahren von einigen Experten schon als künftige Nummer eins gehandelt wurde, konnte die ganz großen Erwartungen auch wegen diverser Verletzungen nie erfüllen. Er spielt zwar immer noch Tennis, aber es reicht nicht einmal mehr zu Wildcards für die Qualifikation bei einem Turnier im eigenen Land.

Und es gibt Dinge, die Dedura-Palomero nicht beeinflussen kann. Mit einer Körpergröße von zuletzt gemessenen 1,78 Meter gehört er eher zu den kleineren Tennisspielern. Und ob da noch ein paar Zentimeter hinzukommen, ist fraglich. Seinem Spiel ist dieses Manko aktuell auch anzumerken, denn der Aufschlag – gemeinhin als wichtigster Schlag im Tennis bezeichnet – zählt nicht zu seinen Stärken.

Trotzdem ließ er gegen Shapovalov kein einziges Break zu und bewies damit, dass alles möglich ist, wenn man an sich oder höhere Mächte glaubt. Nach dem Sieg malte Dedura-Palomero ein Kreuz in den Sand des Münchner Center Courts und ließ sich darauf fallen. Später erklärte er: „Ich glaube an Gott.“ Fünf Minuten habe er vor dem Match gebetet und die „ganze Kraft mitgenommen“.

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