Sunday, Aug 03, 2025
  • sport
  • politik
  • wirtschaft
  • gesellschaft
  • leben
  • experts
  • sport
  • politik
  • wirtschaft
  • gesellschaft
  • leben
  • experts
Startseite politik „Keine Probleme an deut...

„Keine Probleme an deutschen Grenzen“: Dobrindt setzt bei verschärften Kontrollen auf Domino-Effekt

2025-06-01
In politik Vom Sven Lemkemeyer

ÄHNLICHE ARTIKEL

Ein Zustand, der Angst macht: So leisten Sie Erste Hilfe bei einem epileptischen Anfall

Digitalisiertes Gesundheitswesen: Schadet der Einsatz von KI dem Arzt-Patientinnen-Verhältnis?

Die neue schwarz-rote Bundesregierung unter Kanzler Friedrich Merz (CDU) hatte direkt nach Amtsübernahme einen verschärften Kurs in der Migrationspolitik eingeleitet. Der neue Innenminister Alexander Dobrindt hatte wenige Stunden nach seinem Amtsantritt Anfang Mai eine Intensivierung der Grenzkontrollen angeordnet, gleichzeitig ordnete er an, dass auch Asylsuchende an der Grenze zurückgewiesen werden können.

Die Bundespolizei hatte daraufhin ihre Präsenz an den Landesgrenzen massiv verstärkt – und vor massiver Überlastung gewarnt.

Der neue Kurs in der Asylpolitik hatte – auch in Nachbarstaaten – teils heftige Kritik ausgelöst. Merz und Dobrindt hatten stets betont, die verschärfte Gangart sei mit den europäischen Partnern abgesprochen – ohne dies näher zu erläutern.

Unsere Nachbarn müssen eben auch erkennen, dass Deutschland nicht mehr bereit ist, seine Migrationspolitik der letzten Jahre fortzusetzen.

Alexander Dobrindt, Bundesinnenminister (CSU)

Dobrindt zeigte sich nun in einem Interview überzeugt, dass die Maßnahmen Wirkung zeigen. „Die Asylbegehren an der Grenze sind auch deswegen niedrig, weil es sich schnell herumgesprochen hat, dass der Einlass in die Bundesrepublik Deutschland trotz Asylbegehren nicht mehr garantiert ist“, sagte der CSU-Politiker der „Welt am Sonntag“.

Der Minister sprach nun von einem „Domino-Effekt“. Auch Deutschlands Nachbarländer verstärkten die Kontrollen zu ihren jeweiligen Nachbarn. Angesprochen auf Kritik aus Polen und der Schweiz sagte er: „Sie sollten auch diejenigen Staaten erwähnen, die unsere neue Migrationspolitik begrüßen.“

Dobrindt verwies auf Frankreich, Dänemark, Tschechien und Österreich. „Die haben unsere Magnetwirkung auf Flüchtlinge mit Sorgen betrachtet, die durch die Migrationspolitik der Ampel ausgelöst worden war. Alle begrüßen, dass Deutschland bei der illegalen Migration an Anziehungskraft verliert.“ Dies entlaste auch die Transitländer.

„Es gibt keine Probleme an den deutschen Grenzen“, sagte Dobrindt. Man wolle die Nachbarn Deutschlands nicht überfordern. „Aber unsere Nachbarn müssen eben auch erkennen, dass Deutschland nicht mehr bereit ist, seine Migrationspolitik der letzten Jahre fortzusetzen.“

Einbürgerungen 2024

Im vergangenen Jahr sind einem Zeitungsbericht zufolge so viele Ausländer eingebürgert worden wie noch nie seit Beginn einheitlicher Erhebungen im Jahr 2000. Nach einer Umfrage der „WamS“ erhielten in 13 Bundesländern im vergangenen Jahr insgesamt 249.901 Menschen den deutschen Pass. 2023 waren es deutschlandweit noch 200.095 Personen, was damals ebenfalls ein Rekordwert war. 

Mehrere Länder teilten die zum Teil vorläufigen Daten auf Anfrage mit, einige hatten sie schon in den vergangenen Tagen veröffentlicht. Keine Gesamtzahlen nannten Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein. (dpa)

Dobrindt kündigte an, mit den EU-Partnern auch über die Abschiebung von Menschen ohne Aufenthaltsrecht in Drittstaaten zu sprechen. Er gestand ein, dass dies nicht im Alleingang, sondern nur auf der EU-Ebene möglich sei. „Es braucht Drittländer, die bereit sind, Migranten zu übernehmen, die objektiv nicht in ihre Heimatländer zurückgeführt werden können“, sagte Dobrindt. „Das Ermöglichen dieser Drittstaatenlösungen besprechen wir gerade auf der europäischen Ebene.“

Dobrindt weiter: „Die Grundlagen dafür erarbeiten wir gerade. Ich denke, die Umsetzung kann zum Beispiel mit abgelehnten Asylbewerbern gelingen, denn sie haben das Asylverfahren bereits durchlaufen.“

Dobrindt sprach davon, dass es sich am besten um „heimatnahe“ Länder der Betroffenen handeln solle. Die Regierungen von Großbritannien und Italien hatten versucht, Verträge mit Ruanda beziehungsweise Albanien zu schließen, damit dort Asylverfahren stattfinden oder Menschen ohne Bleiberecht aufgenommen werden.

Dobrindt will dauerhafte Abkommen mit Syrien und Afghanistan

Der Bundesinnenminister kündigte zudem an, möglichst schnell mit Abschiebungen abgelehnter Asylbewerber und von Straftätern aus Syrien und Afghanistan zu beginnen.

Es solle möglichst bald mit der neuen syrischen Regierung verhandelt werden. „Ich will, dass in Syrien möglichst bald mit Regierungsvertretern über Rückführungen verhandelt wird. Meine Amtsvorgängerin Nancy Faeser hat dazu ein Vorgespräch geführt, ich will diesen Faden aufnehmen und gemeinsam mit europäischen Nachbarn versuchen, eine Vereinbarung mit Syrien zu erreichen.“

Grundsätzlich würden ohne die Zustimmung der Herkunftsländer keine dauerhaften Rückführungsabkommen möglich sein. „Für mich ist es entscheidend, dass wir sowohl mit Syrien als auch mit Afghanistan diese Rückführungsmöglichkeiten schaffen“, so Dobrindt. „Diese müssen dauerhaft tragfähig sein. Es darf nicht so sein, dass Abschiebungen einmal kurz vor Wahlen durchführt werden, wie wir das bei dem Flug Richtung Afghanistan gesehen haben.“

Alexander Dobrindt CDU CSU Dänemark Frankreich Friedrich Merz Migration Österreich Polen Schweiz

ÄHNLICHE ARTIKEL

Freundinnen-Roadtrip „Altweibersommer“ im Kino: Mit den Mädels an den Lido

Freundinnen-Roadtrip „Altweibersommer“ im Kino: Mit den Mädels an den Lido

2025-08-01

Bei Menschen um die 50 sind die Lebensroutinen längst festgezurrt. Der jährliche Campingurlaub mit d...

„Lassen Sie Gaza nicht sterben“: 200 Prominente fordern von Merz deutlich mehr Druck auf Israel

„Lassen Sie Gaza nicht sterben“: 200 Prominente fordern von Merz deutlich mehr Druck auf Israel

2025-08-01

Die humanitäre Lage im Gazastreifen ist verheerend, die Bilder aus dem Kriegsgebiet erschüttern und ...

Alice Cooper, Ben Lamar Gay, The Armed, Themis: Die Alben der Woche im Soundcheck

Alice Cooper, Ben Lamar Gay, The Armed, Themis: Die Alben der Woche im Soundcheck

2025-08-01

Jeden Freitag stellen vier Popmusikjournalistinnen und -journalisten ab 21 Uhr ihre Alben der Woche ...

Hauptsache, immer vorne mit dabei: Ein Plädoyer für die entspannten, hinteren Plätze

Hauptsache, immer vorne mit dabei: Ein Plädoyer für die entspannten, hinteren Plätze

2025-08-01

Es ist eine weitverbreitete Maxime: dass es immer besser sei, ganz vorne mitzuspielen. Egal, worum e...

Theatermacher und Regisseur: Robert Wilson im Alter von 83 Jahren verstorben

Theatermacher und Regisseur: Robert Wilson im Alter von 83 Jahren verstorben

2025-08-01

Robert M. Wilson, einer der einflussreichsten Avantgarde-Künstler des Theaters, ist im Alter von 83 ...

Nächster Beitrag
Jette Nietzard nach Post mit „ACAB“-Pullover: „Mich zu entschuldigen, fände ich übertrieben“

Jette Nietzard nach Post mit „ACAB“-Pullover: „Mich zu entschuldigen, fände ich übertrieben“

EMPFOHLEN

Bundesverfassungsgericht: Richterstreit: Kann Karlsruhe der Koalition helfen?

Bundesverfassungsgericht: Richterstreit: Kann Karlsruhe der Koalition helfen?

2025-08-01
Drohende Verzögerung abgewendet: Bundestag gibt eine Milliarde Euro für Brückensanierungen frei

Drohende Verzögerung abgewendet: Bundestag gibt eine Milliarde Euro für Brückensanierungen frei

2025-08-01

MEISTGESEHEN

  • Entwurf soll im August ins Kabinett: Union will mögliche Rückkehr zur Wehrpflicht schon jetzt im Gesetz verankern

    Entwurf soll im August ins Kabinett: Union will mögliche Rückkehr zur Wehrpflicht schon jetzt im Gesetz verankern

  • Gespräch mit deutschem Diplomaten: Putin soll schon 1994 Russlands Grenzen nicht akzeptiert haben

  • Mammutverfahren: „Querdenken“-Chef Ballweg von Betrugsvorwurf freigesprochen

  • Anklage forderte Haft: „Querdenken“-Gründer Ballweg von Betrugsvorwurf freigesprochen

  • Bepöbelt und geschlagen: Mutmaßlicher Neonazi greift Linken-Landtagsabgeordneten an

  • Rente, Pendler, Gastro-Steuer: Wo der Finanzminister Milliarden einsparen kann

KATEGORIE

  • sport
  • politik
  • wirtschaft
  • gesellschaft
  • leben
  • experts
  • Sitemap

© 2025 Vom Express01.

  • sport
  • politik
  • wirtschaft
  • gesellschaft
  • leben
  • experts

© 2025 Vom Express01.