Tuesday, Aug 19, 2025
  • sport
  • politik
  • wirtschaft
  • gesellschaft
  • leben
  • experts
  • sport
  • politik
  • wirtschaft
  • gesellschaft
  • leben
  • experts
Startseite leben Energische Zurückhaltun...

Energische Zurückhaltung: Philippe Jaccottet über bildende Künstler

2025-07-01
In leben Vom admin

ÄHNLICHE ARTIKEL

Wenn Spott und Häme zum Alltag gehören: Menschen mit Übergewicht leiden unter den psychischen Folgen

„Night Always Comes“ auf Netflix: Wie weit würden Sie gehen, um an 25.000 Dollar zu gelangen?

Als Hauptantrieb von Philippe Jaccottets Schreiben, so hat es Peter Handke einmal formuliert, erscheine ihm „ein energisches Sich-nicht-Einmischen in den Gegenstand, ein entschlossenes In-Ruhe-Lassen (auch um die eigene ,ewige Unruhe’ zu stillen).“

Das gilt auch für „Bonjour, Monsieur Courbet“, Jaccottets feinsinnige Essays über bildende Künstler. Hier wird ihre Arbeit in poetischen Notaten auf höchst menschenfreundliche Art zelebriert.

Jaccottet hat besonders Giorgio Morandi und Alberto Giacometti verehrt. Sie sind auch in diesem Band vertreten, doch vor allem stehen hier weniger bekannte Namen im Vordergrund.

Das Buch

Philippe Jaccottet: Bonjour, Monsieur Courbet. Künstler, Freunde, kunterbunt. Aus dem Französischen von Elisabeth Edl und Wolfgang Matz. Wallstein Verlag, Göttingen 2025. 197 Seiten, 34 €.

© Wallstein Verlag

Einige von ihnen, die Maler Gérard de Palézieux, André du Besset oder Paul Vergier, verbindet das Städtchen Grignan am äußersten Rande der Provence, wo Jaccottet, der im Waadtland am Genfer See aufwuchs, mit seiner Frau, der Malerin Anne-Marie Haesler, von 1953 bis zu seinem Tod 2021 zurückgezogen lebte.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.

Jaccottet besichtigt in diesem von ihm noch eigenhändig zusammengestellten Buch noch einmal die Orte und Räume, die Ateliers, Ausstellungen und Werke seiner malenden Freunde.

Der Titel ist aufschlussreich: „Bonjour, Monsieur Courbet. Künstler, Freunde, kunterbunt“. Kunterbunt geht es darin tatsächlich zu. Der Maler Gustave Courbet, dessen Begrüßungsszene den Buchumschlag schmückt, wird nur gestreift. Und doch gibt es einen Schwerpunkt, den Jaccottet in den Arbeiten seiner Freunde immer wieder betont.

Es ist ein Licht, das sich in stiller Andacht entfaltet und alles durchdringt, selbst die Nacht und das Unsichtbare. Dieses Licht korrespondiert mit der Stille, die uns auf die wahren Dinge erst lenkt und in Jaccottets Gedichten immer wieder aufscheint: „Vielleicht ist Stille nur ein anderer Name für Raum.“

Das Sympathische an Jaccottets Texten ist, dass er ihre Leser nicht belehrend zur Anbetung überreden will, sondern zeigt, wie einen das mit Pinsel, Stift und Farbe Entstandene, wenn man ihm sich selbstlos und „andächtig“ überlässt, beflügeln, inspirieren und berühren kann.

Jede Bewegung, so Jaccottet, „wäre Durcheinander, Gefahr, Überschwang, Aufruhr. Die Dinge müssen festgehalten werden, gezügelt, verlangsamt, besänftigt (auch auf die Gefahr, dass sie manchmal erstarren); sie müssen befreit werden von der Zeit, zumindest von der Zeit, die bedrängt, die fortreißt; denn die Zeit, die langsam abnutzt, ausbleicht, aufweicht, die Zeit, die welken und Patina ansetzen lässt, die heißen sie, im Gegenteil, willkommen.“ Das ist auch ein Kursus in Empathie.

Elisabeth Edl und Wolfgang Matz haben ihrer Übertragung um ein einfühlsames Nachwort ergänzt, das ihre lange freundschaftliche Verbundenheit mit dem Dichter zum Ausdruck bringt.

Frankreich auf Facebook teilen auf Twitter teilen per WhatsApp teilen auf Pocket teilen

ÄHNLICHE ARTIKEL

Das Schweigen im Hof: Wie ich nach dem 7. Oktober isoliert wurde

Das Schweigen im Hof: Wie ich nach dem 7. Oktober isoliert wurde

2025-08-17

Ich habe die Klänge aus unserem Hinterhof immer geliebt. Kinderlachen, Spiellärm und Geschrei. Frühe...

Freiluftkunst am Havelstrand: Auf den Spuren Max Slevogts in Neukladow

Freiluftkunst am Havelstrand: Auf den Spuren Max Slevogts in Neukladow

2025-08-17

Man steht mit Max Slevogt auf dem erhöhten Havelufer am Herrenhaus Neukladow und schaut ins Weite, s...

Podcast „Eine Runde Berlin“ mit Kida Ramadan: „Ich will einfach ein normales Leben führen, ohne Probleme“

Podcast „Eine Runde Berlin“ mit Kida Ramadan: „Ich will einfach ein normales Leben führen, ohne Probleme“

2025-08-17

Für die Darstellung des Podcasts aktivieren Sie bitte „externe Inhalte“. Sie können diesen Podcast a...

DFB-Pokal: Dank Standard-Toren: Union Berlin tankt Selbstvertrauen

DFB-Pokal: Dank Standard-Toren: Union Berlin tankt Selbstvertrauen

2025-08-17

Beim klaren 5:0 (3:0)-Erfolg in der ersten DFB-Pokalrunde schießt sich der 1. FC Union Berlin eine W...

DFB-Pokal: Cottbus und BFC Dynamo im Pokal in Außenseiterrolle

DFB-Pokal: Cottbus und BFC Dynamo im Pokal in Außenseiterrolle

2025-08-17

Fußball-Regionalligist BFC Dynamo und Drittligist Energie Cottbus hoffen auf eine Überraschung in de...

Nächster Beitrag
Herz aus Glas: Blondie-Sängerin Debbie Harry wird 80

Herz aus Glas: Blondie-Sängerin Debbie Harry wird 80

EMPFOHLEN

Wenn Spott und Häme zum Alltag gehören: Menschen mit Übergewicht leiden unter den psychischen Folgen

Wenn Spott und Häme zum Alltag gehören: Menschen mit Übergewicht leiden unter den psychischen Folgen

2025-08-17
„Night Always Comes“ auf Netflix: Wie weit würden Sie gehen, um an 25.000 Dollar zu gelangen?

„Night Always Comes“ auf Netflix: Wie weit würden Sie gehen, um an 25.000 Dollar zu gelangen?

2025-08-17

MEISTGESEHEN

  • Das Schweigen im Hof: Wie ich nach dem 7. Oktober isoliert wurde

    Das Schweigen im Hof: Wie ich nach dem 7. Oktober isoliert wurde

  • Freiluftkunst am Havelstrand: Auf den Spuren Max Slevogts in Neukladow

  • Atemnot nach Wespenstich: Was bei einer Insektengiftallergie zu tun ist

  • Wie gesund sind Kartoffeln?: Drei Portionen Pommes pro Woche erhöhen Diabetes-Risiko erheblich

  • Verklausulierte Drohung des Kulturstaatsministers?: Weimer will keine Gendersprache im öffentlichen Rundfunk und in Museen

  • Sprach-Empfehlungen für Institutionen: Weimer führt seine „Freiheit“ ad absurdum

KATEGORIE

  • sport
  • politik
  • wirtschaft
  • gesellschaft
  • leben
  • experts
  • Sitemap

© 2025 Vom Express01.

  • sport
  • politik
  • wirtschaft
  • gesellschaft
  • leben
  • experts

© 2025 Vom Express01.