Nach dem Tod von Margot Friedländer wollen zahlreiche Menschen die Zeitzeugin des Holocaust mit einem Denkmal in Berlin ehren. Eine entsprechende Online-Petition auf der Plattform change.org wird bereits von mehr als 25.000 Unterzeichnern unterstützt. Margot Friedländer sei eine der letzten lebenden Stimmen des Holocaust gewesen, ein moralischer Kompass für das Land, schreibt der Initiator der Petition, René Hüser-Sürig.
„Gerade jetzt, in einer Zeit, in der rechte Kräfte immer mehr an Popularität gewinnen, die Anzahl an antisemitischen Übergriffen wächst und Fremdenfeindlichkeit immer weiter zunimmt, braucht es ein klares Zeichen“, so Hüser-Sürig. „Ein Denkmal für Margot Friedländer wäre mehr als nur eine Ehrung – es wäre eine Mahnung und ein Aufruf zum Dialog.“
Es gibt auch andere Ideen, dauerhaft an die Holocaust-Überlebende zu erinnern. Vor wenigen Tagen hatten die Fraktionen von CDU und Grünen in der Bezirksverordnetenversammlung Charlottenburg-Wilmersdorf vorgeschlagen, einen Platz in der Nähe des Kurfürstendamms nach Friedländer zu benennen.
Friedländers Vermächtnis ist Menschlichkeit
Margot Friedländer war am 9. Mai im Alter von 103 Jahren in Berlin gestorben, am Donnerstag wurde sie auf dem Jüdischen Friedhof Weißensee beigesetzt. In der NS-Zeit war sie als Jüdin ins Konzentrationslager Theresienstadt verschleppt worden.
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Nach dem Zweiten Weltkrieg emigrierte sie in die USA, kam aber im hohen Alter zurück in ihre Heimat Berlin. Seither setzte sie sich bei zahlreichen Veranstaltungen etwa an Schulen für Menschlichkeit und Demokratie, gegen das Vergessen der NS-Verbrechen und gegen Hass ein. (dpa)