Thursday, Jun 19, 2025
  • sport
  • politik
  • wirtschaft
  • gesellschaft
  • leben
  • experts
  • sport
  • politik
  • wirtschaft
  • gesellschaft
  • leben
  • experts
Startseite wirtschaft Merz’ Atomkraft-Morator...

Merz’ Atomkraft-Moratorium stößt auf wenig Begeisterung

2025-02-28
In wirtschaft Vom admin

ÄHNLICHE ARTIKEL

Alexander Klein: Deutschland auf dem Weg zur Hauptstadt der KI-gestützten Vermögensberatung

Gesund essen trotz Stress: Mit diesen vier Strategien klappt es

Wie komplex die Sache mit der Atomkraft ist, weiß auch Friedrich Merz. Jedenfalls viel komplexer als ein Lichtschalter. „Wir alle wissen, dass man ein Kernkraftwerk nicht wie eine Schreibtischlampe an- und ausschalten kann“, sagte der designierte Bundeskanzler am Montag bei seiner ersten großen Pressekonferenz. Aber: „Dass man hier zu einem Abbau-Moratorium kommt, ist aus meiner Sicht notwendig.“ Wenn er sich da mal nicht zu viel erhofft.

Seit Monaten fordern Unionspolitiker eine solche Unterbrechung der Rückbauarbeiten. Schließlich wurden die letzten drei Atomkraftwerke erst vor weniger als zwei Jahren abgeschaltet. Rein äußerlich sehen sie so aus, als ließen sie sich leicht wieder anschalten, wenn auch nicht so leicht wie eine Schreibtischlampe. Innen sieht die Sache freilich anders aus.

Schon Anfang des Monats hatte EnBW-Chef Georg Stamatelopoulos einen ersten Eindruck davon gegeben, worum es da geht. EnBW baut derzeit unter anderem das AKW Neckarwestheim 2 zurück, eine der drei zuletzt abgeschalteten Anlagen. Der Primärkreislauf des Kraftwerks sei schon dekontaminiert, führte er beim Führungstreffen Energie in Essen aus. Dabei seien die kontaminierten Schichten an der Innenseite der Rohre abgetragen worden. Das Kraftwerk wieder in Betrieb zu nehmen, koste nicht nur Unmengen an Geld, sondern auch Jahre an Zeit. Allein sieben Jahre, um etwa unbrauchbar gewordene Dampferzeuger zu ersetzen. Und Stamatelopoulos ist keiner, der Kernkraft rundweg ablehnt.

Entsprechend reserviert reagiert das Karlsruher Unternehmen nun auch auf den Moratoriumsplan. „Unsere fünf Anlagen befinden sich alle im Rückbau, für alle haben wir die entsprechenden Genehmigungen erhalten und in Anspruch genommen“, sagt ein EnBW-Sprecher. Im Übrigen verpflichte das Atomgesetz die Betreiber zum unverzüglichen Rückbau ihrer Kernkraftwerke.

„Unverzüglich“ – genau so steht es in Paragraf 7 des Atomgesetzes. Eine künftige Koalition aus Union und SPD müsste also erst einmal dieses Gesetz ändern, damit so ein Moratorium greift. Allerdings steht die SPD fest zum Atomausstieg.

Auch die beiden anderen Betreiber verweisen darauf. „Möglich ist alles, das ist in erster Linie eine Entscheidung der Politik“, heißt es etwa bei Eon, dessen Tochter Preussen Elektra das Kraftwerk Isar 2 stilllegt. „Aber klar ist auch: Es wäre technisch und regulatorisch sehr anspruchsvoll und würde Jahre dauern.“ Ähnlich argumentiert RWE, bei dessen Anlage in Lingen auch schon der Primärkreislauf dekontaminiert wurde. Neben technischen Herausforderungen stünden „erhebliche regulatorische, finanzielle und personelle Hürden“ vor einer Inbetriebnahme.

Das ist noch freundlich formuliert. Der Analyst Mycle Schneider, der mit einem jährlichen Report Wohl und Wehe der – stagnierenden – globalen AKW-Flotte verfolgt, klingt da deutlich drastischer. Ein bereits dekontaminiertes Atomkraftwerk wieder in Gang zu setzen, komme vom Aufwand her schon fast einem Neubau gleich. Aber ja, technisch machbar sei vieles. „Man kann auch das Ford T-Modell wieder auf die Straße setzen.“ Nur ökonomisch habe das so wenig Sinn wie ein Revival der alten AKWs, sagt Schneider. „Irgendwann ist auch mal Schluss.“

Empfehlungen fürs Smartphone
: Diese Apps gefallen der SZ-Redaktion

Games, die keine Daten klauen, mehr Ordnung im Nachrichten-Wirrwarr, und Solitär spielen ohne nervige Unterbrechungen: Was die SZ-Redaktion auf ihrem Handy hat. Sieben Empfehlungen.

Von Elisabeth Dostert, Lea Hampel, Mirjam Hauck, Simon Hurtz, Torben Kassler, Julius Seibt

Energie Atomkraft Friedrich Merz CDU Energiewende Leserdiskussion

ÄHNLICHE ARTIKEL

Gewichtszunahme durch Medikamente: Das können Sie dagegen tun

Gewichtszunahme durch Medikamente: Das können Sie dagegen tun

2025-06-17

Ein paar ungewollte Kilos mehr auf der Waage können schnell mal für Unruhe sorgen: Hab ich mich in l...

Rebellion mit Reispaste: Die neue Ausstellung bei Spore will die Welt verändern

Rebellion mit Reispaste: Die neue Ausstellung bei Spore will die Welt verändern

2025-06-17

Sporen sind mikroskopisch klein, geduldig und in der Lage, ihre Aktivitäten so lange einzustellen, b...

Berliner Tagesstätte für Wohnungslose wird 50: Wie Marco Gellrich nach neun Monaten auf der Straße zurück ins Leben fand

Berliner Tagesstätte für Wohnungslose wird 50: Wie Marco Gellrich nach neun Monaten auf der Straße zurück ins Leben fand

2025-06-17

An einem Mittwochnachmittag im Mai betritt Marco Gellrich die City-Station der Berliner Stadtmission...

Angriff auf Kundgebung: Angriff auf Fest gegen rechts - Landesregierung „bestürzt“

Angriff auf Kundgebung: Angriff auf Fest gegen rechts - Landesregierung „bestürzt“

2025-06-17

Brandenburgs Landesregierung fordert nach dem Angriff auf eine Kundgebung gegen rechts in Bad Freien...

Berliner SPD: Giffey schließt Spitzenkandidatur nicht aus

Berliner SPD: Giffey schließt Spitzenkandidatur nicht aus

2025-06-17

Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey schließt eine Spitzenkandidatur bei der Wahl zum Abgeordnetenh...

Nächster Beitrag
Die Bundesbank wird noch jahrelang Verluste schreiben

Die Bundesbank wird noch jahrelang Verluste schreiben

EMPFOHLEN

Autoindustrie: Ministerpräsident Lies: E-Autos für alle attraktiver machen

Autoindustrie: Ministerpräsident Lies: E-Autos für alle attraktiver machen

2025-06-17
Krieg in Nahost: Ölpreise steigen leicht - Marktlage beruhigt sich

Krieg in Nahost: Ölpreise steigen leicht - Marktlage beruhigt sich

2025-06-17

MEISTGESEHEN

  • Mehr Hoffnung für Konjunktur: Bundesbank-Präsident: Mini-Wachstum 2025 möglich

    Mehr Hoffnung für Konjunktur: Bundesbank-Präsident: Mini-Wachstum 2025 möglich

  • Verkehr: Beim Deutschlandticket droht erneut Unsicherheit

  • Umfrage zum Konsumverhalten: Für Urlaub wird am häufigsten gespart

  • Gesamtumsatz lag bei 250 Millionen Euro: Deutsche Ermittler zerschlagen führende Drogen-Handelsplattform im Darknet

  • Illegale Beschäftigung: Razzia gegen Schwarzarbeit auf dem Bau

  • „Ölpreise könnten steigen“: Chef der Bundesbank warnt vor negativen Folgen für die deutsche Wirtschaft durch Krieg in Nahost

KATEGORIE

  • sport
  • politik
  • wirtschaft
  • gesellschaft
  • leben
  • experts
  • Sitemap

© 2025 Vom Express01.

  • sport
  • politik
  • wirtschaft
  • gesellschaft
  • leben
  • experts

© 2025 Vom Express01.