Thursday, Jun 19, 2025
  • sport
  • politik
  • wirtschaft
  • gesellschaft
  • leben
  • experts
  • sport
  • politik
  • wirtschaft
  • gesellschaft
  • leben
  • experts
Startseite wirtschaft Sparkasse muss „Freien...

Sparkasse muss „Freien Sachsen“ Girokonto einrichten

2025-02-28
In wirtschaft Vom admin

ÄHNLICHE ARTIKEL

Alexander Klein: Deutschland auf dem Weg zur Hauptstadt der KI-gestützten Vermögensberatung

Gesund essen trotz Stress: Mit diesen vier Strategien klappt es

Seit Jahren versucht die Sparkasse, das Girokonto der als verfassungsfeindlich eingestuften Partei zu kündigen. Doch nun hat das Verwaltungsgericht Chemnitz entschieden: Die Sparkasse darf den „Freien Sachsen“ das Konto nicht entziehen, das sie gegen ihren Willen führt. „Das Parteiprogramm bedroht massiv die Grundrechte unserer Mitarbeiter und Kunden“, sagte ein Sprecher der Sparkasse. Das Gericht sah dies anders und argumentierte, dass die Partei einen Anspruch auf Gleichbehandlung habe, da die Sparkasse auch für andere Parteien Konten führe. Zudem sei sie für ihre Arbeit auf die Teilnahme am bargeldlosen Zahlungsverkehr angewiesen.

Laut dem Gericht muss die Sparkasse Chemnitz eine außergewöhnliche Geduld im Umgang mit der rechtsextremen Partei „Freie Sachsen“ aufbringen, die sie unfreiwillig zu ihrer Kundschaft zählt. Die Sparkasse könne sich quasi erst dann schützend vor ihre Mitarbeiter stellen, „wenn ... deren politisch motivierte ‚Rückführung‘ in andere Bundesländer unmittelbar“ bevorstehe. Will heißen: Sie darf womöglich erst dann kündigen, wenn es im Grunde bereits zu spät ist und ihre Mitarbeiter des Bundeslandes verwiesen würden: Die Partei will zum Beispiel „Verwaltungsleute, Richter und Journalisten aus dem Westen“ wieder „geregelt in ihre Heimatländer zurückführen“.

Zwar bezeichnete das Gericht Teile des Parteiprogramms als „völlig unseriös“, wie aus der Urteilsbegründung hervorgeht, die der SZ vorliegt. Dennoch dürfe die Sparkasse als öffentlich-rechtliches Institut nicht mit der Verweigerung eines Kontos darauf reagieren, dass eine Partei „den demokratischen Rechtsstaat zerschlagen und die verfassungsmäßige Ordnung der Bundesrepublik Deutschland zumindest in Teilbereichen beseitigen“ wolle.

Der Rechtsstreit zog sich fast vier Jahre hin

Bereits 2021 wurde die Sparkasse per einstweiliger Anordnung verpflichtet, den „Freien Sachsen“ ein Konto einzurichten. Der Rechtsstreit zog sich fast vier Jahre hin. Anstatt im Hauptsacheverfahren zu entscheiden, empfahl das Verwaltungsgericht Chemnitz den Streitparteien zunächst, das Verfahren einvernehmlich für erledigt zu erklären – mit der Konsequenz, dass die „Freien Sachsen“ ihr Konto behalten durften. Die Sparkasse möge sich nicht länger sträuben, hieß es. Schließlich führe sie das Konto nun schon seit drei Jahren, und das „angenommene Reputationsrisiko“ habe sich bislang „nicht erkennbar realisiert“, so die lapidare Begründung des Gerichts. Ein Sprecher der Sparkasse sagte: „Freiwillig wollen wir keine Geschäftsverbindung mit den ‚Freien Sachsen‘.“

Die Richter argumentierten, allein das Bundesverfassungsgericht könne eine Partei für verfassungswidrig erklären – was bislang nicht geschehen sei. Im vergangenen Jahr hieß es, Sachsens Innenminister Armin Schuster (CDU) prüfe ein Verbot der „Freien Sachsen“. Ob und wann ein Verfahren eingeleitet wird, ist unklar. Die Partei wird bundesweit vom Verfassungsschutz beobachtet.

Die Sparkasse Chemnitz will das Urteil dennoch akzeptieren und nicht anfechten. Man respektiere das Grundgesetz und die Argumentation der Richter, hieß es. Immerhin eine Sache liegt jedoch weiterhin in den Händen der Sparkasse: Wohin die Einnahmen aus den Kontoführungsgebühren fließen. Im vergangenen Jahr kamen sie einem Projekt für queere Flüchtlinge und Migranten in Chemnitz zugute.

Banken und Finanzindustrie Sparkasse Sparkassen Rechtsextremismus Sachsen Chemnitz Verfassungsschutz Deutschland Leserdiskussion

ÄHNLICHE ARTIKEL

Gewichtszunahme durch Medikamente: Das können Sie dagegen tun

Gewichtszunahme durch Medikamente: Das können Sie dagegen tun

2025-06-17

Ein paar ungewollte Kilos mehr auf der Waage können schnell mal für Unruhe sorgen: Hab ich mich in l...

Rebellion mit Reispaste: Die neue Ausstellung bei Spore will die Welt verändern

Rebellion mit Reispaste: Die neue Ausstellung bei Spore will die Welt verändern

2025-06-17

Sporen sind mikroskopisch klein, geduldig und in der Lage, ihre Aktivitäten so lange einzustellen, b...

Berliner Tagesstätte für Wohnungslose wird 50: Wie Marco Gellrich nach neun Monaten auf der Straße zurück ins Leben fand

Berliner Tagesstätte für Wohnungslose wird 50: Wie Marco Gellrich nach neun Monaten auf der Straße zurück ins Leben fand

2025-06-17

An einem Mittwochnachmittag im Mai betritt Marco Gellrich die City-Station der Berliner Stadtmission...

Angriff auf Kundgebung: Angriff auf Fest gegen rechts - Landesregierung „bestürzt“

Angriff auf Kundgebung: Angriff auf Fest gegen rechts - Landesregierung „bestürzt“

2025-06-17

Brandenburgs Landesregierung fordert nach dem Angriff auf eine Kundgebung gegen rechts in Bad Freien...

Berliner SPD: Giffey schließt Spitzenkandidatur nicht aus

Berliner SPD: Giffey schließt Spitzenkandidatur nicht aus

2025-06-17

Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey schließt eine Spitzenkandidatur bei der Wahl zum Abgeordnetenh...

Nächster Beitrag
„Hat mich sehr befremdet“: Lübcke-Witwe kritisiert Merz nach Wahlkampfrede scharf

„Hat mich sehr befremdet“: Lübcke-Witwe kritisiert Merz nach Wahlkampfrede scharf

EMPFOHLEN

Autoindustrie: Ministerpräsident Lies: E-Autos für alle attraktiver machen

Autoindustrie: Ministerpräsident Lies: E-Autos für alle attraktiver machen

2025-06-17
Krieg in Nahost: Ölpreise steigen leicht - Marktlage beruhigt sich

Krieg in Nahost: Ölpreise steigen leicht - Marktlage beruhigt sich

2025-06-17

MEISTGESEHEN

  • Mehr Hoffnung für Konjunktur: Bundesbank-Präsident: Mini-Wachstum 2025 möglich

    Mehr Hoffnung für Konjunktur: Bundesbank-Präsident: Mini-Wachstum 2025 möglich

  • Verkehr: Beim Deutschlandticket droht erneut Unsicherheit

  • Umfrage zum Konsumverhalten: Für Urlaub wird am häufigsten gespart

  • Gesamtumsatz lag bei 250 Millionen Euro: Deutsche Ermittler zerschlagen führende Drogen-Handelsplattform im Darknet

  • Illegale Beschäftigung: Razzia gegen Schwarzarbeit auf dem Bau

  • „Ölpreise könnten steigen“: Chef der Bundesbank warnt vor negativen Folgen für die deutsche Wirtschaft durch Krieg in Nahost

KATEGORIE

  • sport
  • politik
  • wirtschaft
  • gesellschaft
  • leben
  • experts
  • Sitemap

© 2025 Vom Express01.

  • sport
  • politik
  • wirtschaft
  • gesellschaft
  • leben
  • experts

© 2025 Vom Express01.