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Turnier-Aus in Peking: Sorgen werden größer: Zverev sucht weiter nach seiner Form

2025-10-01
In sport Vom admin

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Nach dem erneuten Rückschlag auf seinem beschwerlichen Weg zurück zur Topform ging Alexander Zverev erst mal auf Tauchstation. Keine Interviews, keine Social-Media-Posts, keine Reaktion auf die erneute Pleite gegen Angstgegner Daniil Medwedew. Die Tennisfans hielten sich dagegen im Internet weniger zurück. Sinngemäß lautete der hämische Kern der meisten Kommentare: Medwedew kann noch so sehr außer Form sein - für Zverev reicht es allemal.

Das Viertelfinalmatch der alten Bekannten beim ATP-Turnier in Peking war auch eine Art Krisen-Duell. Während der Russe Medwedew, der bei den letzten drei Grand-Slam-Turnieren stets in der ersten Runde ausgeschieden war, durch den fünften Sieg in Serie gegen Zverev wieder Morgenluft wittert, haben sich die Sorgen der deutschen Nummer 1 nochmals vergrößert.

„Es ist frustrierend“

Die unfreiwilligen freien Tage bis zu seinem nächsten Start beim Masters-1000-Turnier in Shanghai wird der 28-Jährige zur Aufarbeitung nutzen. Und vor allem zur Regeneration. Denn die hartnäckigen Rückenprobleme, die ihm schon seit Monaten zu schaffen machen, begleiten den Hamburger auch in Fernost. 

„Es ist frustrierend. Ich habe es einfach satt“, hatte der Olympiasieger von 2021 nach seinem hart erkämpften Achtelfinalerfolg gegen den Franzosen Corentin Moutet über die körperlichen Beschwerden gesagt. Ob und wie ihn der Rücken gegen Medwedew beeinflusste, blieb offen. Doch optimal ist die Situation definitiv nicht. 

Vor allem beim Aufschlag und bei Rotationsbewegungen fühle er sich eingeschränkt, hatte Zverev kurz vor Turnierstart berichtet. Seit seinem frühen Aus bei den US Open habe er kaum trainiert, um sich Spritzen in den Rücken geben zu lassen und sich zu schonen. „Manchmal muss man auf seinen Körper aufpassen“, begründete er. 

War auch der Jetlag ein Problem?

Aber tat er das wirklich so uneingeschränkt? Nach den US Open in New York flog er für ein paar Tage nach Europa, um dann an die amerikanische Westküste nach San Francisco für das Show-Turnier Laver Cup zu jetten. Mit zwei Niederlagen im Gepäck ging es dann wieder gen Osten nach Peking. Er fühle sich „müde“, sagte er vor Turnierstart: „Mein Körper weiß nicht so recht, welche Zeit ist, wo ich bin oder was ich tue.“

Die Auftaktsiege gegen Lorenzo Sonego und Moutet gaben ihm offensichtlich nicht den Halt und die Kraft, die er für einen Sieg gegen Medwedew benötigt hätte. Mit dieser Form ist er meilenweit von seinem Grand-Slam-Titeltraum entfernt - zumal er dafür wohl die aktuell alles überragenden Ausnahmekönner Carlos Alcaraz und Jannik Sinner schlagen müsste. 

„Ich weiß, dass ich auf meinem höchsten Level mit ihnen mithalten und sie definitiv vor Schwierigkeiten stellen kann“, sagte Zverev: „Aber ich muss auf mein höchstes Niveau kommen.“ 

Um seinen Start bei den ATP Finals der acht besten Tennisspieler des Jahres im November in Turin muss der Australian-Open-Finalist als Dritter aktuell nicht bangen. Doch dass Zverev dort zum dritten Mal nach 2018 und 2021 triumphieren kann, erscheint momentan höchst unwahrscheinlich. 

Zverev will Toni Nadal bei Australian Open dabei haben

Dass er bis zu einem gewissen Grad auch zu Veränderungen bereit ist, zeigte er durch die Trainingsarbeit mit Toni Nadal auf Mallorca nach seiner großen Wimbledon-Enttäuschung. 

Gern würde Zverev den Onkel und früheren Erfolgstrainer von Tennis-Ikone Rafael Nadal beim ersten Grand-Slam-Turnier des neuen Jahres in Melbourne an seiner Seite haben: „Ich würde mir wünschen, dass er mit mir nach Australien kommt.“ Doch ob Toni Nadal seine Hilfe ausweitet, ist fraglich. Man habe sich nach den US Open „nicht gesehen“, sagte Zverev, „aber wir stehen in Kontakt“. 

Dass es wieder aufwärtsgehen kann, zeigte sein Viertelfinalgegner. „Ich habe großartig gespielt und das Spiel gut kontrolliert“, sagte Medwedew: „Ich verbessere mich also definitiv und freue mich darauf, noch mehr zu erreichen.“ Allerdings gab es für den ehemaligen Weltranglisten-Ersten im Halbfinale gegen den Amerikaner Learner Tien auch einen Rückschlag: Er gab im dritten Satz körperlich angeschlagen auf.

© dpa-infocom, dpa:250930-930-103742/2

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