Friedrich Merz, der neue Bundeskanzler, hat sich dieser Tage über die angeblich mangelnde Arbeitsmoral der Deutschen ausgelassen, über Work-Life-Balance und Viertagewoche. Gut, dass Merz am Dienstag nicht beim Training von Hertha BSC vorbei- und Andreas Menger bei, nun ja, der Arbeit zugeschaut hat.
Menger ist beim Berliner Fußball-Zweitligisten als Torwarttrainer angestellt, aber am Dienstag hat er während seiner Kernarbeitszeit einfach mal nichts gemacht. Denn: Keine Torhüter auf dem Platz heißt nun mal keine Arbeit für den Torwarttrainer.
Dennis Smarsch, Herthas Keeper Nummer vier, trainierte individuell, alle anderen – Tjark Ernst, Marius Gersbeck und Tim Goller – waren verletzt. Bei Stammtorhüter Ernst, der sich vor dem Spiel gegen Preußen Münster beim Aufwärmen verletzt hatte, besteht immerhin noch die Hoffnung, dass er am Sonntag im letzten Spiel der Zweitligasaison gegen Hannover 96 (15.30 Uhr, live bei Sky) zur Verfügung stehen wird.
Ernst hat auch am Freitag nur individuell trainiert. Sollte er allerdings das Abschlusstraining am Samstag absolvieren können, würde er gegen Hannover im Tor stehen. Sonst wird, wie schon in Münster, erneut Dennis Smarsch spielen.
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Herthas Ausfälle
- Marius Gersbeck
- Tim Goller
- John Anthony Brooks
- Pascal Klemens
- Linus Gechter
- Marten Winkler
- Jeremy Dudziak
- Bilal Hussein
- Palko Dardai
- Luca Schuler
Auch jenseits der Torhüterposition ist die Personalnot bei den Berlinern nach wie vor groß. Neun Spieler fallen definitiv mit Verletzungen aus. Dazu ist Innenverteidiger Linus Gechter nach seiner Roten Karte in Münster für zwei Spiele gesperrt worden. Immerhin kehrt Toni Leistner nach abgesessener Gelbsperre in die Dreierkette zurück, in der dann laut Trainer Stefan Leitl „aller Voraussicht nach“ Deyovaisio Zeefuik anstelle von Andreas Bouchalakis aushelfen wird.
Obwohl es für Hertha im letzten Spiel um nichts mehr geht, ist Leitl mit der Personalsituation alles andere als glücklich. Es sei ihm noch nie passiert, „dass so viele Spieler so lange verletzt ausfallen“, sagte er. „Das ist einfach nicht gut“ und müsse in Zukunft besser werden.
Dudziak soll eine zweite Chance bekommen
Wie diese Zukunft personell aussehen wird, zeichnet sich inzwischen immer deutlicher ab. In dieser Woche hat Hertha nach dem Transfer von Sebastian Grönning auch die (bereits länger feststehende) Verpflichtung von Leon Jensen offiziell verkündet. Der 27 Jahre alte Mittelfeldspieler kommt ablösefrei vom Karlsruher SC. Mit Niklas Kolbe, Innenverteidiger von Zweitligaabsteiger Ulm, ist ebenfalls bereits Einigkeit erzielt.
Neben Florian Niederlechner (zu 1860 München) und Ibrahim Maza (zu Bayer Leverkusen) wird Hertha am Sonntag im Olympiastadion auch Smail Prevljak, Andreas Bouchalakis und Jonjoe Kenny offiziell verabschieden. Ihre Verträge laufen am Saisonende aus.
Das war auch bei Toni Leistner der Fall. Doch der 34 Jahre alte Kapitän bleibt Hertha weiterhin erhalten. Am Freitagnachmittag verkündete der Klub, was schon länger in der Schwebe war. Leistner, seit 2023 im Verein, hat seinen Vertrag um ein Jahr verlängert. Auch bei Deyovaisio Zeefuik ist Hertha zuversichtlich, dass es bald zu einer Einigung kommt.
Bei Jeremy Dudziak ist noch keine finale Entscheidung gefallen. Der 29-Jährige ist in dieser Saison nur an den ersten beiden Spieltagen zum Einsatz gekommen und fehlt seit Mitte September wegen einer Hüftverletzung. Obwohl sein Vertrag ebenfalls ausläuft, soll Dudziak noch eine zweite Chance bekommen.
Er wird im Sommer die Vorbereitung mit Herthas U 23 absolvieren. Im Juli soll dann eine Entscheidung über seine weitere Verwendung fallen. In Stefan Leitl, der ihn bereits bei Greuther Fürth trainiert hat, hat Dudziak zumindest einen wichtigen Fürsprecher im Verein. „Ich wünsche mir, dass er gesund wird, zurückkommt und seine Chance nutzt“, sagte Herthas Trainer.