Eine Woche vor dem Schulstart für knapp 37.000 Erstklässlerinnen und Erstklässler hat Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) mehr Rücksichtnahme aller Verkehrsteilnehmenden eingefordert „Die Zeit der Aufmerksamkeit beginnt“, erklärte Wegner am Montag und appellierte: „Wir müssen die Schülerinnen und Schüler schützen.“
Anlass war die Vorstellung der jährlich zum Beginn des neuen Schuljahres organisierten Schulwegkampagne „Sicher starten, sicher ankommen“. Gemeinsam mit einem breiten Bündnis aus Behörden, Verbänden und Unternehmen – darunter dem Tagesspiegel – hat die Landesverkehrswacht Berlin die Kampagne ins Leben gerufen. Sie soll die 36.800 Berliner Kinder in den Fokus rücken, die am kommenden Montag zum ersten Mal ihren Weg ins Klassenzimmer antreten. Ziel ist es, die Aufmerksamkeit aller Verkehrsteilnehmenden zu schärfen und die Sicherheit auf den Schulwegen der Hauptstadt zu erhöhen.
Wir müssen die Schülerinnen und Schüler schützen.
Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU)
Um auch im Stadtbild und besonders an Grundschulen auf die Kampagne aufmerksam zu machen, wurden knapp 400 Banner angefertigt, die an den Standorten aufgehängt werden und dort zur Vorsicht mahnen. In Zusammenarbeit mit dem Werbeunternehmen Wall wurden zudem 1200 City-Light-Poster über die gesamte Stadt verteilt. Hinzu kommen großflächige Aufkleber auf 1600 Linienbussen der BVG.
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Zum Start des neuen Schuljahres begleitet der Tagesspiegel mit redaktionellen Beiträgen die Aktion „Sicher starten, sicher ankommen“ der Landesverkehrswacht Berlin als Medienpartner.
Verkehrssenatorin Ute Bonde, die genau wie Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch (beide CDU) an der Präsentation teilnahm, lobte die Initiative dafür, die Aufmerksamkeit auf die jüngsten Schülerinnen und Schüler zu lenken. „Das ist bürgerschaftliches Engagement, das jede Unterstützung verdient“, erklärte Bonde, die zuletzt unter anderem wegen der partiellen Aufhebung von Tempo-30-Zonen kritisiert worden war.
Günther-Wünsch bezeichnete die Verkehrs- und Mobilitätserziehung als „Teil des Bildungsauftrags unserer Schulen“ und rief dazu auf, dass Kinder ihren Schulweg früh selbstständig und sicher meistern. Das stärke Sicherheit, Selbstvertrauen und Eigenständigkeit.
Volker Krane, Vorstandsvorsitzender des ADAC Berlin-Brandenburg, der ebenfalls Teil der Initiative ist, warnte anlässlich des Schulstarts vor den Konsequenzen des „Eltern-Taxi-Chaos vor Schulen“. Zwar würden sich viele Eltern aus Sorge um ihre Schützlinge dafür entscheiden, sie mit dem Auto zu chauffieren – genau daraus wiederum entstünden zusätzliche Gefahrenquelle direkt vor den Schulen.
„Elterntaxis sind gut gemeint, doch am Ende gefährden sie diejenigen, die eigentlich geschützt werden sollen“, warnt Krane und empfahl, den Nachwuchs zu Fuß zur Schule gehen zu lassen, sofern es die Umstände erlauben und der Weg sicher bewältigt werden kann.