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Film über die Berliner Technoszene: Ist „Rave On“ die Gen-Z-Version von „Berlin Calling“?

2025-08-01
In gesellschaft Vom Jana Weiss

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Natürlich ist Sven Marquardt auch da. Der legendäre Berghain-Türsteher ist im letzten Jahrzehnt zum Posterboy der Berliner Techno- und Ravekultur geworden und taucht so gut wie überall auf, wo es um dieses Thema geht. Als er am Mittwochabend am Eingang des Technoclubs RSO in Schöneweide steht, geht kurz der Puls hoch: Wird man es an seinem strengen Blick vorbeischaffen? Aber Marquardt ist privat hier, und rein kommt heute ohnehin jeder – getanzt wird zwar später auch noch, zunächst sind die Hunderten jungen Menschen im Farbschema Schwarz/Schwarz aber zur Berlin-Premiere des Films „Rave On“ gekommen.

„Rave On“, der ab diesem Donnerstag im Kino läuft, erzählt von einer Nacht in einem Berliner Technoclub. Die Geschichte folgt Kosmo (Aaron Altaras), der einst selbst ein gefeierter DJ war, durch einen Streit und den Tod seines besten Freundes Klaus (Clemens Schick) aber seine Karriere an die Wand gefahren und sich zuletzt allein in sein Studio zurückgezogen hat.

Zum Film

„Rave on“ läuft ab dem 31. Juli 2025 im Kino.

Regie führten Nikias Chryssos und Viktor Jakovleski, die Hauptrollen spielen Aaron Altaras und Clemens Schick.

Länge: 81 Minuten, FSK 16.

Er sieht fertig aus, der Türsteher des Clubs, in dem Kosmo früher aufgelegt hat, weist ihn ab – doch Kosmo findet seinen Weg trotzdem hinein, indem er – alter Raver-Trick – über einen Zaun klettert. Denn er ist auf einer Mission: Sein Idol Troy Porter spielt an diesem Abend ein Set, und er will ihm eine Vinylplatte mit seinem neusten Track geben. Der Track, der alles wiedergutmachen, ihm seinen Platz hinter dem DJ-Pult zurückholen soll.

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Doch natürlich läuft der Abend aus dem Ruder. Eigentlich will Kosmo nüchtern bleiben, aber ständig stellt ihm irgendwer einen Kurzen hin, bietet ihm eine Ecstasy-Pille oder eine Line an. Und Kosmo, der sich zunächst wehrt, jedoch nicht besonders willensstark ist in dieser Hinsicht, stürzt immer weiter ab, bis er irgendwann im Ketamin-Rausch über den Boden des Darkrooms kriecht.

Kosmo (Aaron Altaras) wird vom Türsteher in dem Club abgewiesen, in dem er früher regelmäßig aufgelegt hat. Davon lässt er sich nicht abhalten.

© TelosPictures

Der Film ist gespickt mit Referenzen und Hinweisen, die wohl nur versteht, wer selbst schon ein paar Partys dieser Art hinter sich hat. Wie die schwarze Vinylplatte, die zum K-Hole wird – jener Zustand, in den man nach zu intensivem Konsum der als Pferdebetäubungsmittel bekannt gewordenen Droge Ketamin gelangt – und in das Kosmo hineinfällt. Oder die sinnlosen Gespräche auf der Clubtoilette, die, nüchtern betrachtet, klingen, als würden sich betrunkene Kinder unterhalten.

Viele der Beteiligten kommen aus der Clubszene

Lange ist es niemandem mehr gelungen, die Clubszene filmisch in einer Art darzustellen, die nicht cringe oder fernab der Realität war. Dass das bei „Rave On“ anders ist, liegt mitunter daran, dass auf echten Partys mit echten Feiernden gedreht wurde, hier im RSO. Und viele der Beteiligten sind selbst Teil dieser Szene. Hauptdarsteller Aaron Altaras („Die Zweiflers“) hat zusammen mit seinem Bruder unter dem Namen Alcatraz selbst viele Jahre elektronische Musik gemacht, und geht nach eigenen Angaben feiern, seit er 15 ist.

Film-DJ-Legende Troy Porter wird gespielt von Jamal Moss, der im echten Leben als House-Produzent Hieroglyphic Being bekannt ist – um nur einige Beispiele zu nennen. Der Vergleich zum Techno-Kultfilm der 2000er, „Berlin Calling“, mit und über den DJ Paul Kalkbrenner, drängt sich geradezu auf. Ist „Rave On“ die Gen-Z-Version davon?

Im Film spielt die Generationenfrage jedenfalls eine zentrale Rolle – Kosmo ist einer von denen, die sich sicher sind: „Früher war alles besser.“ Er kritisiert, dass bei den neuen DJs nur noch „Drop auf Drop“ folgt, es mehr um Festival-Tauglichkeit, Mode und Social Media gehe als um die Musik. Dass er damit nicht ganz Unrecht hat – zumindest, dass es heute auch darum geht – beweist ein Blick ins Publikum, das in großen Teilen aussieht, wie für ein Fashion-Shooting zurechtgemacht.

Awareness-Teams sind nicht cool – aber nützlich

Aber Zeiten ändern sich nun mal. Und so wie Kosmo im Film direkt Kontra von der jungen, stylischen DJ bekommt, müssen wohl oder übel auch in Berlin – eine Stadt, die mit ihrem kulturellen Selbstverständnis stark in der Vergangenheit hängt – viele damit zu leben lernen.

Zu großen Lachern im Publikum führt eine Szene, in der Kosmo von „Lara aus dem Awareness-Team“ geweckt wird, die ihm einen Tee anbietet. Dass Lara nicht die im strengen Sinne coolste Person im Club ist, wissen auch die Gen-Zler. Dass es trotzdem gut ist, mittlerweile sowas wie ein Awareness-Team zu haben, das sich unter anderem um Menschen kümmert, die zu viele Drogen konsumiert haben, müssen auch die älteren Clubgänger zugeben.

Vielleicht schafft der Film ja genau das: Eine Brücke zwischen alter und neuer Feier-Generation, auf der Premiere personifiziert durch Urgestein Sven Marquardt im exzentrischen Designer-Outfit und jungem Party-Rapper Ski Aggu (heute ebenfalls privat da und ohne Skibrille).

Nach dem Screening öffnet der Club einen seiner Floors, Ed Davenport, der zum großen Teil für den (sehr guten) Sound des Films zuständig ist, legt auf und die Premiere wird so zu einem immersiven Erlebnis. Später, heißt es, soll auch noch der Oldschool-Star-DJ Freddy K kommen. Der Rave geht weiter.

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