Wednesday, Oct 01, 2025
  • sport
  • politik
  • wirtschaft
  • gesellschaft
  • leben
  • experts
  • sport
  • politik
  • wirtschaft
  • gesellschaft
  • leben
  • experts
Startseite wirtschaft Vereinigung Cockpit: Pi...

Vereinigung Cockpit: Piloten bei Lufthansa zum Streik bereit

2025-10-01
In wirtschaft Vom admin

ÄHNLICHE ARTIKEL

Spender dringend gesucht: Organspenden in Berlin stark rückläufig

Hausapotheke für die Erkältungszeit: Was Sie wirklich brauchen – und was nicht

Die Passagiere der Lufthansa müssen sich in den kommenden Wochen auf Streiks der Piloten einrichten. Bei einer Urabstimmung der Gewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) hat eine deutliche Mehrheit der stimmberechtigten Mitglieder für einen Arbeitskampf gestimmt, wie eine Sprecherin mitteilte. 

Noch kein konkreter Streiktermin

Ein konkreter Streikzeitpunkt wurde zunächst nicht genannt. Über das weitere Vorgehen sollen Tarifkommission und Vorstand am Mittwoch beraten, kündigt VC-Präsident Andreas Pinheiro an. „Die Stärke des Streiks hängt natürlich auch vom Arbeitgeber ab.“ Man erwarte jetzt ein abschlussfähiges Angebot. In der Vergangenheit hatte die Lufthansa bei umfassenden Pilotenstreiks nahezu das komplette Programm im betroffenen Zeitraum abgesagt. 

Laut VC haben sich an der Abstimmung 90 Prozent der Lufthansa-Piloten und 95 Prozent der Lufthansa-Cargo-Piloten beteiligt. Sie unterstützten zu 88 Prozent beziehungsweise zu 96 Prozent den Arbeitskampf. Die Urabstimmung sei damit angenommen. Pinheiro sieht in dem Ergebnis ein „starkes Signal der Geschlossenheit“. 

Notwendig waren bei der Urabstimmung mindestens 70 Prozent Ja-Stimmen der betroffenen Mitglieder in den Gesellschaften Lufthansa und Lufthansa Cargo. Enthaltungen und Nicht-Teilnahmen an der Abstimmung wurden als Nein-Stimmen gewertet. Zuletzt hatten die Piloten der Lufthansa im Jahr 2022 für einen Tag gestreikt. 

Mehr Geld für Betriebsrenten? 

In dem Tarifkonflikt geht es um die Betriebsrenten der rund 4.800 Pilotinnen und Piloten. Von den am Montag angekündigten Stellenstreichungen in der Verwaltung ist die Berufsgruppe nicht betroffen. Die Gewerkschaft war mit der Forderung nach einer Verdreifachung des Arbeitgeberanteils in die Verhandlungen gegangen und hatte dies dann im Laufe von sieben Gesprächsrunden reduziert. Eine Einigung wurde aber nicht erreicht. 

„Die Altersvorsorge ist ein zentrales Fundament der Lebensplanung für Pilotinnen und Piloten – mindestens genauso wichtig wie die gesetzliche Rente“, erklärt der Sprecher der Tarifkommission, Arne Karstens. „Wir erwarten nun, dass Lufthansa die Signale der Belegschaft ernst nimmt und endlich ein verhandlungsfähiges Angebot zur betrieblichen Altersversorgung vorlegt.“ 

Die zuletzt defizitäre Lufthansa-Kerngesellschaft durchläuft gerade ein hartes Sanierungsprogramm. Ihr Chef Jens Ritter hatte erklärt, schlichtweg keine Mittel zu haben, um die „ohnehin schon sehr gute“ betriebliche Altersvorsorge aufzustocken. 

Gestaltungsspielräume bleiben gering 

Personalvorstand Michael Niggemann begrüßte die Ankündigung der VC, weiter verhandeln zu wollen. Die Urabstimmung habe allerdings die Gestaltungsspielräume nicht vergrößert. Die möglichen Antworten müssten mit der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit der Lufthansa vereinbar bleiben. 

Im Einvernehmen zwischen dem Unternehmen und der VC war das Betriebsrentensystem im Jahr 2017 umgestellt worden. Lufthansa musste fortan nicht mehr die absolute Höhe der Renten garantieren, sondern nur noch vorher festgelegte Beiträge leisten. Das Zinsrisiko ist wie bei anderen Berufsgruppen im Konzern auch auf die Piloten übergegangen. 

Allerdings haben sich die gemeinsam ausgewählten Kapitalanlagen schlechter entwickelt als von vielen erwartet worden war, wie die Gewerkschaft einräumt. Gleichwohl können Lufthansa-Piloten dem Vernehmen nach im Ruhestand auf monatliche Betriebsrenten oberhalb von 8.000 Euro bauen - zusätzlich zur gesetzlichen Rente. 

Auch die Strategie passt den Piloten nicht 

Am Montag hatte zudem der Lufthansa-Vorstand gegenüber Investoren seine Strategie bekräftigt, die kleineren Lufthansa-Flugzeuge und damit auch Piloten-Jobs in andere Flugbetriebe mit deutlich geringeren Lohnkosten zu verlagern. Bereits 2030 soll demnach rund die Hälfte der Kurz- und Mittelstreckenjets von Flugbetrieben außerhalb des Lufthansa-Kerns geflogen werden. Dazu hat der Konzern eigens die Betriebe Discover und City Airlines gegründet. 

Gegen diese Strategie sperren sich intern die VC ebenso wie die Flugbegleiter-Vertretung Ufo, die ihre Tarifverhandlungen ebenfalls für gescheitert erklärt hat. Gegen strategische Unternehmensentscheidungen darf aber nicht gestreikt werden, weil sie nicht Gegenstand von Tarifverträgen sind.

© dpa-infocom, dpa:250930-930-104158/5

Das ist eine Nachricht direkt aus dem dpa-Newskanal.

auf Facebook teilen auf Twitter teilen per WhatsApp teilen auf Flipboard teilen

ÄHNLICHE ARTIKEL

Weg mit überflüssigen Tabletten!: Mehr Medikamente bringen auch mehr Neben- und Wechselwirkungen

Weg mit überflüssigen Tabletten!: Mehr Medikamente bringen auch mehr Neben- und Wechselwirkungen

2025-10-01

Es ist für Arzt und Ärztin sehr leicht, einem Patienten ein neues Medikament zu verschreiben. Aber e...

Panik in der Menschenmenge: Mit diesen Tipps beruhigen Sie sich und andere

Panik in der Menschenmenge: Mit diesen Tipps beruhigen Sie sich und andere

2025-10-01

Knapp 300.000 Menschen gleichzeitig auf der Theresienwiese, für eine bestimmte Zeit ging nichts vor ...

Die Berliner Band Gewalt vor ihrem großen Heimspiel: Die dunkle Seite des Erfolgs

Die Berliner Band Gewalt vor ihrem großen Heimspiel: Die dunkle Seite des Erfolgs

2025-10-01

Er hat lange überlegt, ob er es wirklich wagen soll. Er würde vor Publikum über seine Band reden müs...

ARD-Serie „Naked“: Wenn die Lust zur Last wird

ARD-Serie „Naked“: Wenn die Lust zur Last wird

2025-10-01

Wenn eine Serie „Naked“ heißt, dann gehen die Erwartungen steil. Und sie werden in dieser WDR-Produk...

Michel Friedman in Klütz: „Ich bin jetzt bei Ihnen und ich finde, wir passen alle sehr gut zueinander“

Michel Friedman in Klütz: „Ich bin jetzt bei Ihnen und ich finde, wir passen alle sehr gut zueinander“

2025-10-01

Nach der umstrittenen Ausladung Michel Friedmans von der Hannah-Arendt-Woche 2026 in Klütz haben lau...

Nächster Beitrag
Verbraucherpreise: Inflation steigt auf Höchststand in diesem Jahr: 2,4 Prozent

Verbraucherpreise: Inflation steigt auf Höchststand in diesem Jahr: 2,4 Prozent

EMPFOHLEN

Bahnverkehr: Sind weniger Züge eine Lösung für das Pünktlichkeitsproblem?

Bahnverkehr: Sind weniger Züge eine Lösung für das Pünktlichkeitsproblem?

2025-10-01
Online-Shopping: So erfolgreich sind Temu und Shein in Deutschland

Online-Shopping: So erfolgreich sind Temu und Shein in Deutschland

2025-10-01

MEISTGESEHEN

  • Energiewende: Erneuerbare Energien decken 57 Prozent des Stromverbrauchs

    Energiewende: Erneuerbare Energien decken 57 Prozent des Stromverbrauchs

  • Konjunktur: Chinas Industrie schafft Sprung aus Stimmungstief nicht

  • Luftverkehr: Flugausfälle bei Geschäftsreisen kosten 1,3 Milliarden Euro

  • Einkommen: Wie viel mehr verdienen Beschäftigte in Westdeutschland?

  • Energiekosten: Verbraucher zahlen weniger für Strom und Gas

  • Standort Deutschland: Initiative Made for Germany will 735 Milliarden investieren

KATEGORIE

  • sport
  • politik
  • wirtschaft
  • gesellschaft
  • leben
  • experts
  • Sitemap

© 2025 Vom Express01.

  • sport
  • politik
  • wirtschaft
  • gesellschaft
  • leben
  • experts

© 2025 Vom Express01.