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Feindseliges Klima an Berliner Universitäten: Jüdische Studierende fordern Schutz vor Antisemitismus

2025-10-17
In gesellschaft Vom admin

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Jüdische Studierende berichten von Hass und Anfeindungen an Hochschulen. Mit einer Reihe von Forderungen hat sich die Jüdische Studierendenunion (JSUD) zur Bekämpfung von Antisemitismus nun an Hochschulleitungen und die Politik gewendet. „Seit dem 7. Oktober haben wir mit einem feindseligen Klima zu kämpfen in den Unis“, sagte der jüdische Student Lahav Shapira bei einer Pressekonferenz in Berlin.

Grundlage für den Forderungskatalog mit dem Namen „Wissenschaftsfreiheit verteidigen heißt Antisemitismus bekämpfen“ ist den Angaben nach eine eigene Umfrage der Vertretung der jüdischen Studierenden. Die Erhebung zeige: „Die Universitäten ducken sich weg und wir haben ein massives Problem“, sagte Ron Dekel, Präsident der Jüdischen Studierendenunion Deutschland. 

Universitäten haben „keine klaren Handlungspläne“

„Seit dem 7. Oktober wurde uns immer wieder schmerzhaft vor Augen geführt, dass Universitäten keine klaren Handlungspläne haben, dass sie nicht wissen, was zu tun ist - dass sie überfordert sind, wenn etwas passiert“, so Dekel. Politik und Hochschulen müssten endlich ins Handeln kommen. Der Katalog richte sich an Hochschulleitungen sowie an Landes- und Bundesministerien. 

Wer glaube, dass uns in Deutschland der Antisemitismus mit dem Waffenstillstand im Nahen Osten künftig weniger beschäftige, der irre gewaltig, betonte Dekel. Zum einen sei ein Waffenstillstand mit einer Terrororganisation wie der Hamas stets brüchig. Zum anderen hätten die vergangenen Jahrhunderte gezeigt, dass der Antisemitismus, so wandlungsfähig und anpassungsbereit sei, „dass er sich immer wieder neue Wege suchen wird, um sich zu äußern, in welcher Form auch immer“.

Shapira: Sind Klima von Hass ausgesetzt

Als Studierende erlebten sie regelmäßig Beleidigungen aufgrund ihrer Herkunft oder wenn sie sich gegen Antisemitismus aussprächen, erzählte Shapira. „Die Situation auf dem Campus wird immer hitziger und immer gewaltvoller“, sagte er. Um sich etwa in der Mensa aufzuhalten, müssten Gruppen gebildet werden oder es werde Studierenden vorgeschlagen, online an Seminaren teilzunehmen, berichtete er. 

Shapira, der an der Freien Universität Berlin (FU) studiert, wurde im Februar 2024 von einem Kommilitonen angegriffen, niedergeschlagen und erlitt dabei schwere Verletzungen. Bei einem Prozess wertete das Amtsgericht Berlin-Tiergarten dies als antisemitische Tat und verurteilte den Angeklagten im April dieses Jahres zu einer Haftstrafe von drei Jahren. 

Zudem läuft ein weiteres Verfahren. Shapira warf der Freie Universität nach dem Angriff vor, sie unternehme nicht genug gegen antisemitische Diskriminierung. Zunächst war unklar, wann dieses fortgesetzt wird.

450 antisemitische Vorfälle an Hochschulen im vergangenen Jahr

Die JSUD fordert unter anderem die verbindliche Ausarbeitung von konkreten Handlungsplänen, wenn es auf dem Gelände der Universitäten antisemitische Besetzungen oder Demonstrationen gibt. Es sei ihnen wichtig, dass an allen Hochschulen verpflichtend qualifizierte Antisemitismusbeauftragte eingesetzt würden. 

„Zum Schutz der Wissenschaftsfreiheit müssen Gesetze erlassen werden, die antisemitische Kundgebungen in unmittelbarer Nähe von Universitäten untersagen“, sagte Dekel. Es können nicht sein, das Studierende täglich beispielsweise Rufe hören müssten, bei denen ihr Tod gefordert werde.

Nach dem Terrorangriff der islamistischen Hamas auf Israel im Oktober 2023 kommt es immer wieder zu Demonstrationen im Kontext mit dem Nahost-Konflikt. Auch an den Universitäten gibt es zahlreiche Protestkundgebungen. Teils kam es zu Besetzungen und Angriffen. Nach Angaben der Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus (RIAS) wurden im vergangenen Jahr 450 antisemitische Vorfälle an Hochschulen registriert. (dpa)

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