Ein einzigartiges Himmelsspektakel konnten Menschen in Deutschland am frühen Sonntagabend beobachten: eine totale Mondfinsternis. Auch in Berlin und Brandenburg war der tiefrote Mond gut zu sehen – nicht zuletzt, weil das Wetter mitspielte.
So gelang etwa unserem Leser Maximilian Mieth aus Moabit um 20.37 Uhr die beeindruckende Aufnahme, die wir als Aufmacherbild dieses Artikels verwendet haben. „Aufgenommen per Smartphone durch das Okular meines 20-cm-Spiegelteleskops vom Balkon“, wie er schreibt – und bis auf einen Zuschnitt nicht weiter bearbeitet. Deshalb sei der Mond auch doppelt gespiegelt: „Oben ist hier unten und links ist rechts.“
Der schnellste Berlin-Überblick von Montag bis Samstag.
Ab 19.30 Uhr begann das Phänomen. Eine totale Mondfinsternis entsteht bei einer besonderen Konstellation von Sonne, Erde und Mond: Diese stehen dann genau in einer Linie, sodass die Erde das Sonnenlicht, das den Mond sonst zum Vollmond machen würde, abblockt und ihren Schatten auf den Trabanten wirft. Wir haben Eindrücke des „Blutmondes“, wie er auch genannt wird, am Nachthimmel über Berlin und Brandenburg gesammelt. Viele wurden uns von Leserinnen und Lesern zugeschickt.
Die Ziegel waren immer schon rot: Unser Leser Stefan Eichberg schickte dieses Bild vom Rendezvous zwischen Oberbaumbrücke und Blutmond.
Wenn Kladow nach Mittelmeer aussieht: Am nächtlichen Horizont des Wannsees ist die Mondfinsternis auch zu erkennen, Claudia Philipp hat den Moment festgehalten.
Zu dem Zeitpunkt hatten sich schon etliche Schaulustige auf dem Drachenberg im Berliner Südwesten versammelt, um einen möglichst guten Blick auf das Spektakel werfen zu können.
„Warten auf Godot?“, fragte unser Leser Horst Hildebrand in seiner Mail an den Tagesspiegel. Erst ließ sich der Blutmond am Müggelsee nicht blicken, weil der Dunst am Horizont zu dicht war ....
Auch die Rubensstraße in Schöneberg, hier am Sonntagabend um 21.09 Uhr, weiß mit rotem Himmelskörper zu gefallen, wie die Aufnahme von Tanja Müller zeigt. Was der Maler dazu gesagt hätte?
Wasser, Licht, Schornstein: So ein Mond macht einfach alles romantisch. Da vergisst man glatt, dass man hier vom Spandauer Lindenufer auf ein Müllheizkraftwerk der BSR schaut.
Und da ist ja schon wieder dieses Kladow ... hat schon was, denkt sich der Innenstadt-Berliner ein wenig neidisch und dankt dem Fotografen Thomas Bender.
In Lebus zeigte sich der Blutmond in seiner ganzen Pracht. Bis zur nächsten Mondfinsternis dauert es: Am 31. Dezember 2028 kann sie in Deutschland wieder beobachtet werden.