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Gedenken im ehemaligen KZ Sachsenhausen: Israels Botschafter warnt vor neuem Antisemitismus an Unis

2025-04-25
In gesellschaft Vom admin

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Der israelische Botschafter in Deutschland, Ron Prosor, hat bei einem feierlichen Gedenken im ehemaligen Konzentrationslager Sachsenhausen an die sechs Millionen jüdischen Opfer der Nationalsozialisten erinnert. Er rief auch dazu auf, Antisemitismus etwa an Hochschulen stärker zu bekämpfen. Seit dem Terrorangriff der islamistischen Hamas auf Israel kommt es immer wieder zu Protestaktionen und Hörsaalbesetzungen durch propalästinensische Aktivisten an Berliner Hochschulen. 

In Israel wird heute der nationale Gedenktag Jom Ha-Schoah begangen. Wie dort üblich, ertönte am Vormittag auch bei der Zeremonie in der Gedenkstätte Sachsenhausen in Oranienburg für zwei Minuten eine Sirene. 

Prosor: „Das ist keien Meinungsfreiheit“

Prosor sagte: „Ich glaube, dass dieser Tag uns alle erinnert, warum wir tagtäglich gegen Antisemitismus und Hass wirklich angehen müssen.“ Er sprach von einem neuen Gesicht des Antisemitismus unter anderem im linken Spektrum. „Das ist keine Meinungsfreiheit, was da stattfindet. Es ist Aufhetzungsfreiheit. Es ist Gewalt“, sagte Prosor am Rande der Gedenkfeier der Deutschen Presse-Agentur. Jüdische Studenten hätten Angst, an die Uni zu gehen. 

Ron Prosor, Botschafter des Staates Israel in Deutschland, richtet ein Band an einem Kranz bei einem feierlichen Gedenken im ehemaligen Konzentrationslager Sachsenhausen. Am Jom Ha-Schoah wird den Opfern des Holocausts gedacht.

© dpa/Hannes P Albert

Erst am Mittwoch hatte das Präsidium der Humboldt-Universität in Berlin entschieden, einen Hörsaal von der Polizei räumen zu lassen. Nach Angaben der Hochschulleitung hatten die Besetzer unter anderem auf Bannern das Existenzrecht Israels geleugnet und den Hörsaal erheblich beschädigt. 

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Sechs Kerzen für sechs Millionen Opfer

Prosor sagte der dpa, er habe auch hohe Erwartungen an die neue Bundesregierung, Antisemitismus stärker zu bekämpfen, insbesondere „was aus der linken Ecke kommt“ - an Hochschulen und im kulturellen Bereich. „Die roten Linien werden überquert.“ Es müsse über härtere Strafen gesprochen werden, „dass die Leute zwei oder drei Mal nachdenken, bevor sie antisemitische Sachen tun“. 

Beim Gedenken an der „Station Z“, wo frühere die Vernichtungsstätte im KZ Sachsenhausen stand, wurden als Symbol für die sechs Millionen jüdischen Opfer des Holocaust sechs Kerzen entzündet. Auch die 96 Jahre alte Überlebende Ruth Winkelmann war bei der Gedenkstunde dabei. Jom Ha-Schoah ist ein jüdischer Gedenktag, der seit 1951 von jüdischen Menschen auf der ganzen Welt begangen wird. (dpa)

Antisemitismus Holocaust: Alle Beiträge zum Themenschwerpunkt Israel

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