Wednesday, Oct 01, 2025
  • sport
  • politik
  • wirtschaft
  • gesellschaft
  • leben
  • experts
  • sport
  • politik
  • wirtschaft
  • gesellschaft
  • leben
  • experts
Startseite politik Zwischen Krieg und Frie...

Zwischen Krieg und Frieden: Merz trifft einen wunden Punkt

2025-10-01
In politik Vom Stephan-Andreas Casdorff

ÄHNLICHE ARTIKEL

Spender dringend gesucht: Organspenden in Berlin stark rückläufig

Hausapotheke für die Erkältungszeit: Was Sie wirklich brauchen – und was nicht

Sage ungewöhnliche Dinge mit gewöhnlichen Worten, sagt so ähnlich der ungewöhnliche Arthur Schopenhauer. Kein kleiner Geist. Und für gewöhnlich reden Politiker ja nicht immer so wie jetzt Friedrich Merz: „Wir sind nicht im Krieg, aber wir sind auch nicht mehr im Frieden.“

Genau so ist es. Merz legt den Finger in die Wunde, gewissermaßen. Vor allem: Man versteht den Satz, kann ihn im besten Sinn des Wortes nachvollziehen. Nichts von hybrider oder asymmetrischer Kriegführung, was man sich ja als Nicht-Militär erst einmal übersetzen muss, um das Aseptische herauszuoperieren.

Stephan-Andreas Casdorff ist Editor-at-Large des Tagesspiegels. Er wünscht sich: Trotz allem Frieden wagen.

Nun geht es aber doch noch um die Interpretation. Da ist Merz, der christdemokratische Kanzler, nah beim sozialdemokratischen Verteidigungsminister Boris Pistorius. Der drückt es ähnlich aus.

Bloß dass er das operationalisiert, will sagen: daraus die Konsequenz für Um- und Aufrüstung der Bundeswehr zieht. Pistorius nennt das die „Kriegstüchtigkeit“, die wir als Land erreichen müssen. So viel operative Führung muss sein, wenn man glaubt, tatsächlich Krieg führen zu müssen, demnächst, gegen Russland.

Merz und Pistorius vs. Mützenich und Stegner

Nur ist dieser Ansatz, der von Merz und Pistorius, ein anderer als der von, sagen wir, Rolf Mützenich und Ralf Stegner. Diese beiden Sozialdemokraten – der eine, Mützenich, promovierter Fachmann für Sicherheitspolitik – sagen auch nichts gegen Um- und Aufrüstung der Bundeswehr. Sie halten es aber mehr mit Willy Brandt, dem legendären SPD-Chef und Kanzler, der für seine Entspannungspolitik gen Osten den Friedensnobelpreis erhielt.

Auch Brandt wollte zu seiner Zeit in den siebziger Jahren die (damals allein westdeutsche) Bundeswehr aufbauen, mit erstaunlich hohen Anteilen vom Bruttoinlandsprodukt, ähnlich wie heute. Allerdings war sein Ansatz, aus einer Position der relativen Stärke umso besser dauerhaften Frieden schaffen zu können: Mehr Frieden wagen.

Kriegstüchtigkeit, Friedensfähigkeit – dahinter steht unterschiedliches Denken, davon eines, das einbezieht, dass es ein Europa ohne Russland als Nachbarn nicht geben wird. Selbst nach einem Krieg.

Es sei denn, einer wollte ein Armageddon. Das ist ein ungewöhnliches Wort für den Ort der endzeitlichen Entscheidungsschlacht in der Offenbarung des Johannes; eine sehr große, alles zerstörende Katastrophe. Das hat der Christ Friedrich Merz aber mal lieber nicht gesagt. Verständlich. Noch haben wir ja ein bisschen Frieden.

Boris Pistorius Bundeswehr Friedrich Merz Gene Russland Willy Brandt auf Facebook teilen auf Twitter teilen per WhatsApp teilen auf Flipboard teilen

ÄHNLICHE ARTIKEL

Weg mit überflüssigen Tabletten!: Mehr Medikamente bringen auch mehr Neben- und Wechselwirkungen

Weg mit überflüssigen Tabletten!: Mehr Medikamente bringen auch mehr Neben- und Wechselwirkungen

2025-10-01

Es ist für Arzt und Ärztin sehr leicht, einem Patienten ein neues Medikament zu verschreiben. Aber e...

Panik in der Menschenmenge: Mit diesen Tipps beruhigen Sie sich und andere

Panik in der Menschenmenge: Mit diesen Tipps beruhigen Sie sich und andere

2025-10-01

Knapp 300.000 Menschen gleichzeitig auf der Theresienwiese, für eine bestimmte Zeit ging nichts vor ...

Die Berliner Band Gewalt vor ihrem großen Heimspiel: Die dunkle Seite des Erfolgs

Die Berliner Band Gewalt vor ihrem großen Heimspiel: Die dunkle Seite des Erfolgs

2025-10-01

Er hat lange überlegt, ob er es wirklich wagen soll. Er würde vor Publikum über seine Band reden müs...

ARD-Serie „Naked“: Wenn die Lust zur Last wird

ARD-Serie „Naked“: Wenn die Lust zur Last wird

2025-10-01

Wenn eine Serie „Naked“ heißt, dann gehen die Erwartungen steil. Und sie werden in dieser WDR-Produk...

Michel Friedman in Klütz: „Ich bin jetzt bei Ihnen und ich finde, wir passen alle sehr gut zueinander“

Michel Friedman in Klütz: „Ich bin jetzt bei Ihnen und ich finde, wir passen alle sehr gut zueinander“

2025-10-01

Nach der umstrittenen Ausladung Michel Friedmans von der Hannah-Arendt-Woche 2026 in Klütz haben lau...

Nächster Beitrag
Bundesregierung: Klausur: Minister in Klinik und Abreise wegen Todesfalls

Bundesregierung: Klausur: Minister in Klinik und Abreise wegen Todesfalls

EMPFOHLEN

Gewalt im öffentlichen Dienst: Behördenbeschäftigte oft Beschimpfungen ausgesetzt

Gewalt im öffentlichen Dienst: Behördenbeschäftigte oft Beschimpfungen ausgesetzt

2025-10-01
Social-Media-Verbot für Jugendliche?: Schwarz-Rot ist sich uneins

Social-Media-Verbot für Jugendliche?: Schwarz-Rot ist sich uneins

2025-10-01

MEISTGESEHEN

  • Union dringt auf schärfere Cannabis-Regeln: Politiker sehen vor allem Gefahr für Jüngere

    Union dringt auf schärfere Cannabis-Regeln: Politiker sehen vor allem Gefahr für Jüngere

  • BSW beklagt Spaltung des Landes: Wagenknecht verlangt 100 Milliarden für „Aufbau West“

  • Geschlagen, beleidigt, Davidsternkette geraubt: Mutmaßlich antisemitische Attacke auf 24-Jährigen in Erfurt

  • So reagiert das politische Berlin auf Trumps Friedensplan: „Es ist gut, dass nun ein Weg zu einer diplomatischen Lösung erkennbar ist“

  • Spionage für China: Ehemaliger Krah-Mitarbeiter zu fast fünf Jahren Haft verurteilt

  • Frühkindliche Bildung: Studie zu Kitaqualität: Fachkraftquote variiert nach Wohnort

KATEGORIE

  • sport
  • politik
  • wirtschaft
  • gesellschaft
  • leben
  • experts
  • Sitemap

© 2025 Vom Express01.

  • sport
  • politik
  • wirtschaft
  • gesellschaft
  • leben
  • experts

© 2025 Vom Express01.